Teilen & Tauschen

Leckeres Essen, gutes Gewissen

Wir haben es satt – sagen immer mehr Nachbarschaften. Statt Lebensmittel zu verschwenden, organisieren sie Food-Sharing im Wohnumfeld. Essen retten, teilen, weitergeben – wie das geht, zeigen unsere Beispiele. Mit garantiert positiven Nebenwirkungen!

Oelberg VideoFoodsharing in der Nachbarschaft – am Ölberg in Wuppertal gehört das längst zum Alltag unter Nachbarn. In einer Garage verteilen freiwillige Helfer genießbare Lebensmittel, die sonst auf dem Müll landen würden. Mitbewohner Mustafa Demir sorgt für warme Mahlzeiten und macht zusammen mit Nachbarn aus der Garage einen Treffpunkt, der alle einbezieht. In ihrem prämierten Film „Ölberg – miteinander, füreinander“ zeigt Ayla Yildiz, wie die Nachbarschaft mit ihrem Foodsharing-Projekt zusammenwächst. Sie sagt: „Foodsharing ist eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Leckeres Essen, ein gutes Gewissen, freundliche Kontakte, neue Erfahrungen und viel Spaß sind schöne Nebeneffekte.“

Nachbarschaftliche Fair-Teiler

Foodsharing in kleinerem Format betreibt das Nachbarschaftsprojekt „MachWatt“ vom Beginenhof in Essen. Dort, in dem Café des Mehrgenerationenhauses, kochen NachbarInnen zweimal in der Woche für alle, die nicht alleine essen möchten und nutzen dabei möglichst viele „gerettete“ Lebensmittel. Die Foodsharing-Bewegung hat in den vergangenen Jahren immer mehr Anhänger gefunden. Zu verdanken ist das dem 2012 gegründeten gemeinnützigen Verein Foodsharing e.V. Die Plattform foodsharing.de bietet die Möglichkeit, genießbares Essen, das nicht mehr gebraucht wird, weiterzugeben. Oft spenden auch kooperierende Unternehmen nachbarschaftlichen „Fair-Teilern“ nicht verkaufbare Lebensmittel, die noch frisch und genießbar sind. Wer selbst eine Foodsharing-Initiative im Wohnviertel gründen möchte, kann sich dazu auch auf der Plattform foodsharing-staedte.org schlau machen und vernetzen. „Foodsharing-Projekte schaffen neben dem bewussten Umgang mit wertvollen Lebensmitteln auch neue Perspektiven für die Lebensmittel-Versorgung in Nachbarschaften,“ sagt Erdtrud Mühlens vom Netzwerk Nachbarschaft.

  

So retten Sie Lebensmittel

  • Nachbarn können gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen, indem sie sich verabreden. Beispielsweise kann man genießbares Essen, das vor einem Urlaub nicht mehr aufgebracht wird, untereinander weitergeben.
  • Einkaufsgemeinschaften helfen besonders Alleinlebenden, die weniger verbrauchen, den Umgang mit Lebensmitteln besser zu planen.
  • Es dürfen nur Lebensmittel ohne potentielles Gesundheitsrisiko weitergegeben werden.
  • Essen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums darf weitergegeben werden, wenn es noch genießbar ist. Essen nach Ablauf des Verbrauchsdatums nicht!
  • Nachbarn, die einen nachbarschaftlichen Fair-Teiler betreiben, müssen die korrekte und saubere Lagerung der Lebensmittel sicherstellen.
  • Damit der Fair-Teiler nicht als Lebensmittelbetrieb eingestuft wird, darf keine Spendenbox aufgestellt sein.

Ayla Yildiz von der Initiative „Ölberg - miteinander, füreinander“ rät: Informieren Sie sich auf der Plattform foodsharing.de, wo der nächste Fair-Teiler ist. Dort finden Sie auch weitere Tipps zum Thema. Falls es in Ihrer Nähe noch keinen Fair-Teiler gibt, können Sie selbst einen gründen.

 

 

 

  

Alle Links auf einen Blick:

Film "Ölberg - miteinander, füreinander"
„MachWatt“ vom Beginenhof
foodsharing.de
foodsharing-staedte.org