Bauen & Wohnen

Nachbarschaftstreff – gemeinsame Interessen entdecken

Für 72 Prozent der Deutschen gehören Gemeinschaftseinrichtungen zu den wichtigsten Merkmalen für eine schöne Straße. In guten Nachbarschaften entstehen neue Lebensqualitäten.

Nachbarschaftstreff artikel

Gespräche über den Gartenzaun hinweg, auf der Straße, im Treppenhaus – ein Pläuschchen in Ehren ist Alltag unter Nachbarn. Doch viele Nachbarn wollen mehr: Für 72 Prozent der Deutschen gehören Gemeinschaftseinrichtungen zu den wichtigsten Merkmalen für eine schöne Straße. Die Emnid-Studie für Netzwerk Nachbarschaft und hagebaumarkt macht deutlich: Nachbarn suchen den Kontakt, um sich auszutauschen und gemeinsame Projekte zu diskutieren. Andreas Fleischmann von Netzwerk Nachbarschaft weiß: „Schon oft haben sich aus kleinen Nachbarschaftstreffs langjährige und hochengagierte Initiativen entwickelt.“ So entstand beispielsweise die Nachbargemeinschaft Köln-Mülheim-Nord e.V. aus einem Nachbarschaftstreff. Seit 2010 setzt sich der Verein tatkräftig für ein schöneres „Veedel“ ein. Mit Kunstprojekten, Begrünungsaktionen, Straßenfesten und sogar politischen Initiativen machen die Nachbarn ihr Viertel lebenswerter.

Man trifft sich

Und natürlich gestaltet sich jede Nachbarschaft ihren Nachbarschaftstreff individuell. Die einen setzen auf lockere Gesprächsrunden, andere nutzen den gemeinsamen Raum für Musik oder gemeinsame Veranstaltungen. Wichtig sind eine zentrale Lage und die freundliche Ausstattung des Raumes. Die Initiative Brachvogelweg in Hamburg richtet für die Jugendlichen einen gemeinsamen Partykeller ein, den sie selbst gestalten dürfen. Fakt ist: gemeinsame Treffpunkte erleichtern die Kommunikation unter Nachbarn und damit die Umsetzung gemeinsamer Projekte. Auch das bestätigt die Emnid-Studie: 68 Prozent der Deutschen haben Lust, in ihrer Straße gemeinsam mit den Nachbarn etwas anzupacken.

Grenzenlose Kreativität

Eine ausgefallene Idee hatten die Nachbarn aus der Siedlung Stadtfeld im Osten Hildesheims. Mit dem „Stadtfeld Mobil“ gibt es dort jetzt einen fahrenden Begegnungsort – ein bemalter Campingwagen. Zusammen mit dem Graffiti-Künstler Ole Görgens verpassten Kinder und Jugendliche dem neuen Nachbarschaftstreff einen schicken Look. Eine Nachbar-Initiative im Berliner Wedding will sogar ein Indoor-Baumhaus bauen. Der kreative Rückzugsort für Nachbarn soll auch ein Ort für Kunst- und Kulturveranstaltungen werden. Das notwendige Startkapital wurde im Internet mit einer Spendenplattform gesammelt.

  

Weitere Informationen:

Stadtfeld Mobil

Indoor-Baumhaus