Repair-Cafés in Nachbarschaften

Jährlich fallen hierzulande 40,7 Kilogramm Elektroschrott pro Haushalt an. Das Wegwerf-Prinzip belastet zunehmend die Umwelt. Wohnortnahe „Repair-Cafés“ treten dagegen auf den Plan und verzeichnen großen Zulauf.

Das Problem ist bekannt: Ein Großteil der ausrangierten Haushaltsgeräte wird nicht recycelt.  Ob Kaffeemaschine, Lampe oder Bügeleisen – oft ist eine Reparatur sehr teuer oder wird gar nicht angeboten. Bei vielen Produkten ist eine begrenzte Lebensdauer eingebaut. Ihre Kurzlebigkeit ist geplant. Und so landen allein in Deutschland jährlich fast zwei Millionen Tonnen alte Geräte auf dem Müll. Weltweit wird weniger als ein Sechstel des Elektroschrotts umweltschonend recycelt oder zur Wiederverwendung verfügbar gemacht.

Reparieren statt wegwerfen!

Um diesen Trend zu stoppen und ein Umdenken zu fördern, entwickelte die Niederländerin Martine Postma vor 15 Jahren ihr Konzept der Repair-Cafés – kleine wohnortnahe Werkstatt-Treffen, bei denen defekte Produkte von versierten Hobby-Technikerinnen und -Technikern zu neuem Leben erweckt werden. Dabei kann man viel lernen und – daher der Name Repair-Café – bei Kaffee und selbstgemachten Kuchen der "Wiederbelebung" des kaputten Liebhaberstücks zusehen. 

Ganz in der Nähe

Heute gibt es bereits rund 940 Repair-Cafés in Deutschland. Die Repair-Cafés tragen dazu bei, dass ressourcenschonende Lebensweisen in den Alltag integriert werden und auch der nachbarschaftliche Zusammenhalt wächst! Repair-Cafés erfahren großen Zulauf, weil sie Wissen auf Augenhöhe vermitteln, den sparsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen fördern und zudem soziale Treffpunkte sind,“ sagt Erdtrud Mühlens vom Netzwerk Nachbarschaft. Mit anschaulichen Beispielen fördert das Netzwerk die Gründung von Reparatur-Initiativen in Nachbargemeinschaften.