Ausgezeichnet! Die Gewinner von „Jede Wiese zählt!"

Wenn Nachbargemeinschaften ihren grünen Daumen zeigen, dann blüht uns was! Vom Hinterhofgarten über Wildblumenwiesen bis hin zu Hochbeeten auf dem Dach – die Gewinner der Aktion "Jede Wiese zählt!“ stehen fest. Glückwunsch!

Sie gründen Gemeinschaftsgärten, begrünen Dächer und Innenhöfe und sorgen für Artenvielfalt und ein gesünderes Klima in den Quartieren – sechs inspirierende Nachbarschaftsprojekte aus ganz Deutschland werden jetzt vom bundesweiten Netzwerk Nachbarschaft ausgezeichnet! Mit der Aktion „Jede Wiese zählt!“ lädt das Netzwerk Nachbarschaft alljährlich Anwohnergemeinschaften in Deutschland dazu ein, ihre Umgebung naturnah und insektenfreundlich zu gestalten. „Die Gewinnerprojekte zeigen eindrucksvoll: Nachbarschaftlich organisierte Begrünungsaktionen stärken den Artenschutz und den sozialen Zusammenhalt im Quartier“, betont Erdtrud Mühlens, die Gründerin von Netzwerk Nachbarschaft.

Hier blüht es ausgezeichnet

In Kempenich läuft seit 2022 das Projekt AckerRacker. Hier lernen die Kinder, wie wichtig der wertschätzende Umgang mit der Natur und mit Lebensmitteln ist. Jährlich bepflanzen sie zusammen mit ihren Erzieherinnen die eigens angelegten Beete mit verschiedenen Gemüsesorten. Unterstützt werden sie dabei vom Acker Racker e. V. und den Acker-Buddies (Eltern), die wertvolle Anleitungen bieten. Der Auftakt zur diesjährigen Pflanzsaison fand Ende Mai statt. Ziel des Gemeinschaftspojekts ist es, Kindern Wissen über die Natur zu vermitteln und die Nachbargemeinschaft zu stärken.

Prämiert wurde auch die Initiative win – Wohnen in Nachbarschaften e.V. aus Hannover. Im Frühjahr 2024 begannen die engagierten Nachbarinnen und Nachbarn, in ihrem Hinterhof einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Sie pflanzten eine Vielzahl von Gemüse- und Kräuterarten. Die Ernte steht allen im Quartier zur Verfügung, regelmäßig kochen die freiwillig Aktiven für Anwohnende, die Unterstützung benötigen.

Ausgezeichnet wurde auch das Permablitz-Projekt der Vereinsmitglieder von Bluepingu e.V. aus Nürnberg. Eine ehemalige Autowerkstatt „Halle für Alle“ wurde von den Aktiven zum Ort für Kunst und Gemeinwohl-Projekte umgestaltet. Um den angrenzenden, vernachlässigten Grünstreifen in einen schönen Garten zu verwandeln, luden sie NachbarInnen und HallennutzerInnen zu einem „Permablitz“ ein. Gemeinsam bauten alle Beteiligten innerhalb kurzer Zeit eine Sitzbank, Rankgitter und zahlreiche Beete mit gespendeten Beerensträuchern, die von der engagierten GärtnerInnen-Gruppe gemeinschaftlich gepflegt und gestaltet werden.

Aus Verden kommt die Initiative Dorf Eissel e.V. Hier begannen die Anwohnenden 2018 mit der Bepflanzung von zehn kleinen Flächen, mittlerweile erstreckt sich die Fläche auf 5.000 Quadratmeter. Im Sommer laden die Mitglieder zur Blütenschau ein. Für 2025 steht eine „Blütenolympiade“ auf dem Programm der Aktiven – mit vereinten Kräften von Kindern, Eltern und Großeltern.

Zudem zeichnete die Jury eine Nachbarschaftsinitiative aus Duisburg aus. Hier haben 20 Anwohnende im Kantpark gleich zehn neue Wildblumeninseln angelegt. Für ihr Projekt "Kants Garten" zogen sie 1.000 Wildblumen selbst und werteten den Park für die gesamte Nachbarschaft zu einem schönen Ort der Begegnung auf. Auch die Pflege der Wiesen organisieren sie gemeinschaftlich.

Sonderpreis Dachbegrünung

Den Sonderpreis Dachbegrünung vergab die Jury von Netzwerk Nachbarschaft an die Aktiven vom Hochbunker-Garten in Vilich-Müldorf. Engagierte Freiwillige haben hier 21 Hochbeete angelegt, der Dorfimker stellte vier Bienenstöcke zur Unterstützung der Flora auf. Die BeetpatInnen gestalten ihre Beete jedes Jahr neu mit Gemüse, Kräutern, Blumen und Stauden und verwandeln die ungenutzte Dachfläche in einen Naherholungsort. Regelmäßig besuchen AnwohnerInnen und Gäste der „Offenen Gartenpforte“ die Anlage, um sich Tipps zur eigenen Gestaltung mitzunehmen.