Grüne Fassaden und Dächer – schön und gut fürs Klima
Pflanzen auf Dächern und an Fassaden sehen nicht nur hübsch aus, sie sind auch gut fürs Mikroklima. Folgen Sie dem grünen Trend.
Viele Nachbargemeinschaften bepflanzen in Gemeinschaftsaktionen ihre Innenhöfe, Vorgärten oder brachliegenden Flächen im Quartier. Die Begrünung von Fassaden und Dächern jedoch gilt bei vielen als zu pflegeintensiv und teuer. Dabei unterstützen viele Kommunen solche Projekte – mit Beratung und Geld! Die Stadt Hamburg etwa fördert Gründächer mit bis zu 60 Prozent der Herstellungskosten.
Hitzeschild und Wetterschutz
Begrünungen dienen als Hitzeschild und Wetterschutz und wirken als natürliche Klimaanlage – ohne zusätzlichen Energieeinsatz zu beanspruchen. Während sich beispielsweise Kiesdächer und schwarze Bitumenpappe bei Hitze bis zu 80 Grad Celsius aufheizen können, betragen die maximalen Temperaturen bei professionell bepflanzten Dächern laut der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. nur etwa 20 bis 25 Grad. Hauswände werden durch dichtes Blattwerk vor dem Aufheizen geschützt, in der kalten Jahreszeit dient der immergrüne Mantel als Wärmeschutz.
Geringere Betriebs- und Energiekosten
„Anwohnergemeinschaften tragen schon heute erheblich zum Schutz des Klimas und der Artenvielfalt bei“, bestätigt Erdtrud Mühlens, Gründerin vom bundesweiten Aktionsbündnis Netzwerk Nachbarschaft. Seit 2019 erfreut sich die Aktion „Jede Wiese zählt!“ großen Zuspruchs. Neben dem positiven Effekt für die Lebensqualität verbessere sich auch das Klima im Wohnumfeld. Denn die Pflanzen filtern Feinstaub aus der Luft, mildern Temperaturspitzen und schützen vor Lärm. Zudem schaffen sie Lebensraum für Insekten und Singvögel.
Jetzt fördern lassen!
Viele Kommunen fördern privat initiierte Begrünungsmaßnahmen mit Programmen, die auch eine qualifizierte und individuelle Beratung umfassen. „Die Potenziale für Begrünungen im Wohnumfeld sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft,“ sagt Mühlens. Sie rät Mietergemeinschaften, den Klimaschutz auf die Agenda zu setzen und den Vermieter mit ins Boot holen. „Die Vorteile der Begrünung, die zahlreichen positiven Erfahrungen und nicht zuletzt die Fördertöpfe sind gute Argumente“, so Mühlens. Auch Eigentümergemeinschaften sollten nicht zögern, Förderanträge für die Begrünung ihrer Flachdächer oder Hausfassaden zu stellen. Sie sind nicht allein: Laut „BuGG-Marktreport Gebäudegrün 2023“, herausgegeben vom Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG), sind in Deutschland im Jahr 2022 insgesamt 8.701.502 m² Dachbegrünungen neu hinzugekommen. Bei den Fassadenbegrünungen waren es 146.000 m² neu begrünte Fläche. Beide Werte liegen über dem des Vorjahres.
Auf der Website des BuGG finden interessierte Nachbarschaften eine Übersicht über kommunale sowie landes- und bundesweite Förderprogramme oder man erkundigt sich direkt bei der eigenen Stadt oder Gemeinde nach Fördermöglichkeiten.
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