Mehrgenerationen

Ruhestand? Ohne uns!

"Omas gegen Rechts": Ohne das engagierte Netzwerk-Treiben vieler SeniorInnen sähen Nachbarschaften heute ganz schön alt aus. Ihre Erfahrung stärkt Mehrgenerationen-Nachbarschaften.

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Ruhestand ist öde – sagen sich immer mehr ältere Menschen und schreiten rüstig zur Tat: Rund 45 Prozent aller 60- bis 69-Jährigen engagieren sich heute schon für soziale Verbesserungen – und es werden immer mehr. Sie sind die treibende Kraft in vielen Quartieren. Dabei nutzen sie ihre reichhaltigen Erfahrungen und die gute Vernetzung untereinander.

Omas gegen Rechts

Das Erstarken von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit lassen sich die „Omas gegen Rechts“ nicht bieten: Zunächst im Internet, dann auch Live und in Farbe, schlossen sich 2017 mehrere ältere Frauen zusammen, um die überparteiliche Initiative zu gründen. Inzwischen ist aus dem Zusammenschluss ein Verein gewachsen, der bundes- und österreichweit Aufsehen auf Demonstrationen und Podiumsdiskussionen erregt – nicht zuletzt wegen der pinken Strickmützen, die die Frauen als Markenzeichen tragen. Ihre starke Botschaft: „Uns hindert unser Alter nicht, solidarisch zu sein mit euch, eurem Leben und eurer Zukunft. Uns hindert unser Alter nicht, auf die Straße zu gehen. Wir wollen gemeinsam eine solidarische menschliche Welt.“

Rastlos in Rastenberg? Nicht mit uns!

In Rastenberg setzte die „Rentnerbrigade“ mit einem kleinen Gebäude ein großes Zeichen: einem Wartehäuschen. Der Kommune fehlte das nötige Geld für den Wetterschutz einer Bushaltestelle – die wartenden Rastenberger wurden zwangsläufig im Regen stehen gelassen. Ein klarer Fall für die Renterbrigade, die sich auch sonst tatkräftig für ihre Nachbarschaft einsetzt. Sie griffen dem Bürgermeister mit einem Bau- und Finanzplan unter die Arme, auch der Bau geschah kurzerhand in Eigenregie.

Senioren gestalten Nachbarschaft

„Ältere Nachbarn sind eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft! Das zeigen auch die zahlreichen Projekte in unserem Netzwerk“, sagt Erdtrud Mühlens vom Netzwerk Nachbarschaft. Allein im letzten Wettbewerb wurde jedes vierte Bewerbungsprojekt explizit durch Seniorinnen und Senioren initiiert. Ob Spielecafé, Mehrgenerationenwohnen oder Geschichtswerkstatt – ältere Nachbarn gestalten den sozialen Zusammenhalt im Viertel aktiv mit.

  

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Rastenberger Renterbrigade hält Wort