Kunst soweit das Auge reicht
"Strick-Guerilla" in Feldmark
Bildquelle: Netzwerk NachbarschaftTeilnehmer vom Graffiti Workshop „Urban Art“
Bildquelle: Netzwerk NachbarschaftIn Dinslaken heißt es: "Kunst statt Leerraum"!
Bildquelle: Netzwerk NachbarschaftKreative Mauer im "Kleinem-Spreewald-Park" in Brandenburg
Bildquelle: Netzwerk NachbarschaftBunt, bunter, Kunst! Anwohner fordern ihren Frei-Raum – mit kreativen Aktionen! Unsere Checkliste „Kunst im Raum“ liefert das nötige Know-How!
Mehr als zwei Millionen unbewohnte oder ungenutzte Gebäude erregen die Gemüter deutschlandweit. Oft wird mit Grund und Boden spekuliert, zu Lasten von Wohnungssuchenden und Anwohnern. Bewohner, kleine Einzelhändler und soziale Initiativen können die immer rasanter steigenden Mieten nicht mehr bezahlen.
Doch es regt sich Widerstand, viele Nachbarn wollen verrammelte Schaufenster, namenlose Briefkästen und verwilderte Hinterhöfe nicht länger hinnehmen. „Wenn Anwohner gemeinsam einen Gegenpol zu Spekulation und Verödung ihrer Viertel schaffen, entstehen oft neue lebendige Begegnungsorte und –formen“, weiß auch Erdtrud Mühlens vom Netzwerk Nachbarschaft.
Kunst statt Leerraum
In Dinslaken rücken Anwohner dem Leerstand mit geballter Kreativität zu Leibe. Ihr Motto: Kunst statt Leerraum! Seit nunmehr vier Jahren veranstalten die Bewohner ihr Festival für ein belebtes und selbstgestaltetes Dinslaken. In leerstehenden Häusern und auf öffentlichen Plätzen organisieren sie Konzerte, Tanz und Theater, Aktionskunst und Poetry Slams. Künstler, Stadt-Aktivisten und Nachbarn gestalten gemeinsam die kleine Stadt zu einem Ort des Miteinanders statt des Nebeneinanders um. Das Kunst-statt-Leerraum-Festival macht deutlich: Dinslaken ist das Gegenteil von Grau!
Im Strick-Rausch gegen graue Wände
Bunt ist auch das Tor zum Stadtteil Feldmark in Gelsenkirchen: Mehr als 100 Quadratmeter farbenfrohe Strickkunst haben engagierte Nachbarinnen angefertigt, um den zuvor trostlos anmutenden Eingang ihres Stadtteils zu verschönern. Gekrönt wurde die Aktion der Strick-Guerillas durch die Auszeichnung „Ort der guten Nachbarschaft“, die das Netzwerk Nachbarschaft den Feldmarkern für ihr Engagement verlieh. Für die kreative Gestaltung des eigenen Viertels bringen sich alle Nachbarn ein. Und die Aktionen schweißen zusammen! Die engagierten Nachbarn arbeiten bereits an ihrem nächsten Projekt, einem Kunstwanderweg.
Frieden aus der Sprühdose
Die Nachbarn vom Quäker Nachbarschaftsheim in Köln-Ehrenfeld erleben, dass die Eroberung von öffentlichem Raum das Selbstbewußtsein der Bewohner deutlich stärkt. Sie machten sich durch urbane Kunst ihr Veedel zu eigen. Sie organisierten den Graffiti Workshop „Urban Art“ und gestalteten mit Sprühdosen und viel Lust die Fassade ihres Nachbarschaftstreffs um. Heute prangen bunte Friedenssymbole an der Häuserwand und sorgen regelmäßig für „Wow-Effekte“. Die Ehrenfelder sind begeistert. Ihre farbenfrohen Botschaft: Das Veedel gehört uns!
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