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Kinderbetreuung

Fahrdienste zur Schule und zum Sportverein, Hausaufgabenhilfe oder gegenseitige Babysitter-Dienste: Wenn sich Nachbarn im Alltag unterstützen, haben alle was davon. Wie das geht und wo es Fördermittel gibt? Hier die wichtigsten Tipps.

Familienfreundliche Nachbarschaft ...

...ist ein großes Plus für berufstätige Eltern von kleinen Kindern. Denn da finden sich oft Gleichgesinnte, die eine zuverlässige Betreuung für den Nachwuchs suchen – oder anbieten. Immer mehr Eltern organisieren daher in ihrer Nachbarschaft oder ihrem Wohnprojekt die Betreuung der Kleinen selbst. Und das klappt!

Gleichgesinnte suchen

Fragen Sie doch am besten gleich mal bei den Ihnen bekannten Nachbarn mit Kindern nach, ob Sie an einer gemeinsamen Lösung interessiert sind. Geht es um einen wechselseitiger Fahrdienst zur Schule? Hätten Sie gern eine liebevolle Hausaufgabenhilfe, die sich um Ihren Nachwuchs kümmert? Oder möchten Sie am liebsten das volle Programm: Eine von Eltern gegründete KiTa in der Nachbarschaft – mit kurzen Wegen, kleinen Gruppen und flexiblen Öffnungszeiten? Und wenn es erstmal drei oder vier engagierte Familien in Ihrer Nachbarschaft sind, die Ihr Interesse teilen – wichtig ist es, dass Sie die Initiative übernehmen. Auf dem Spielplatz, in bereits bestehenden Spielgruppen oder per Aushang – Gleichgesinnte sind überall.

Ein pädagogisches Konzept formulieren

Damit das Betreuungsangebot alle gleichermaßen zufriedenstellt, sind Leitlinien und ein pädagogisches Konzept unabdingbar. Bei dessen Gestaltung lassen Sie sich am besten von erfahrenen Elterninitiativen unterstützen und beraten.
Folgende Eckdaten sollten feststehen: Die Anzahl der Kinder, die täglich betreut werden sollen; der Umfang der Betreuung – stundenweise, halb- oder ganztags; Öffnungszeiten und Kosten für das Betreuungsangebot; die
Ausbildung der betreuenden Person und die Beteiligung von Eltern der Initiative.

Rahmenbedingungen und rechtliche Bestimmungen

Jede Betreuungsinitiative braucht einen rechtlichen Rahmen, der das pädagogische Konzept sowie finanzielle und haftungstechnische Fragen absichert. Da die Bedingungen und notwendigen Formalitäten je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich sind, sollten Sie und Ihre Mitstreiter unbedingt auf das Wissen erfolgreich tätiger Elterninitiativen zurückgreifen. So können Sie sich an benachbarte Initiativen vor Ort wenden und um Unterstützung und Erfahrungsaustausch bitten, oder direkt die Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen e. V. (BAGE) befragen.

Geeignete Räume finden

Die Räume für die Kinderbetreuung sollen natürlich kindgerecht sein und den baurechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Bundeslandes bzw. der jeweiligen Stadt oder Gemeinde genügen. Bei größeren Projekten ist die mögliche Beeinträchtigungen der Nachbarn ein Thema. Am besten suchen Sie und Ihre Mitstreiter vorab das Gespräch mit den betroffenen Anwohnern. Hier ein paar Kriterien, die Ihnen bei der Suche und Entscheidung der Raumfrage helfen können:

  • Sind die Räume hell und luftig?

  • Sind sie groß genug zum Spielen und Bewegen?

  • Wie sind Wand- und Bodenbelag?

  • Lassen sich Kuschelecken und Rückzugsmöglichkeiten schaffen?

  • Gibt es ein Außengelände oder einen guten Spielplatz in der Nähe?

Fördermittel beantragen

Gute Kinderbetreuung kostet Geld! Je nach Zustand der gemieteten Räume fallen ggf. auch Kosten für die Renovierung und Einrichtung an. Eine genaue Kostenkalkulation für die Errichtung, erforderliche Umbauten, Unterhalt und Reinigung der Räume sowie Fachkräfte sollten Sie von einem Expertenaufstellen lassen.

Die gute Nachricht: Als Elterninitiative können Sie Fördermittel für Ihre KiTa beantragen. Da die Vorgaben für die Bezuschussungen von öffentlicher Hand je nach Bundesland stark variieren, wenden Sie sich am besten an die Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen e. V. (BAGE). Die Arbeitsgemeinschaft unterhält bundesweit mehr als zwanzig Kontakt- und Beratungsstellen, die auf kommunaler und Landesebene Eltern bei der Gründung von Elterninitiativen unterstützen und begleiten.