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Straßenfeste

Gute Nachbarschaft ist ein Schatz! Heben Sie ihn! Warum nicht auf einem Straßenfest? Sie lernen die Menschen von nebenan besser kennen, knüpfen neue Freundschaften und erleben mindestens einen tollen Tag!

Liebe Nachbarn - jetzt wird gefeiert!

Ein Anlass findet sich immer und der passende Ort ebenso: Feiern Sie mit Ihren Nachbarn ein Fest – egal ob im Hinterhof, auf der Straße oder dem Platz um die Ecke. Hier erfahren Sie, wie Sie mit und für die Menschen in Ihrem Viertel ein unvergessliches Fest auf die Beine stellen:

Wer macht mit im Festausschuss?

Auch wenn es am Anfang nur ein paar Leute sind, die ein Straßenfest organisieren wollen – wichtig ist, dass sie die Initiative ergreifen und andere für die Idee und fürs Mitmachen begeistern. Wie? Indem Sie sie zum Ideenaustausch einladen. Als Initiatoren gründen Sie einen „Festausschuss", der die Ideen von weiteren Nachbarn aufnimmt und das große Ereignis gemeinsam vorbereitet. Jeder übernimmt „seine" Adressen und spricht Nachbarn im seinem Haus und in der Straße an.

„Fest-erfahrene" Nachbarn raten, als Erstes einen Termin für das Fest, einen groben Zeitplan und regelmäßige Treffen zu vereinbaren. Der nächste Schritt: Zuständigkeiten festlegen. Wer kümmert sich um die Kommunikation, um Essen/Trinken, die Musik, ein Spiel-Programm, um Technik /Gerätschaften, Fragen der Dekoration und der Finanzierung?

Von Musik bis Kleinkunst: das Unterhaltungsprogramm

Bei Straßenfesten schlägt die Stunde der Hobbymusiker und Künstler in der Nachbarschaft. Nachbarn, die in einem Chor singen, junge Nachwuchskünstler, die ihre eigene Band mitbringen, Schüler, die eine Ausstellung vorbereiten, Senioren und Kinder, die selbst gemalte Bilder versteigern – hier werden Talente entdeckt und ausgelebt. Und wer kennt nicht über mehrere Ecken einen oder mehrere engagierte Künstler, die für Stimmung sorgen? Nicht jedes Straßenfest muss gleich mit einem „professionellen" Programm auffahren – auch ein selbst ernannter DJ kann mit guter Musik Spaß und Festlaune verbreiten.

Tipp: Vorab den Musikgeschmack der Nachbarn erkunden – oder jeder bringt (s)einen Wunschhit mit.

Wichtiger Hinweis: Sobald Musik in der Öffentlichkeit gespielt wird, fallen GEMA-Gebühren an. Dies gilt für Live-Musik als auch für Musik vom Tonträger. Die Höhe des Beitrags berechnet sich nach Fläche und Besucherzahl. So liegt die Gebühr für ein Straßenfest von 800 qm bei 120 Euro. Laut GEMA sollte das Fest spätestens eine Woche vor dem Veranstaltungstermin angemeldet werden. Nähere Infos unter www.gema.de.

Programm für die Kinder

Ihr Straßenfest sollte auch den Kinder Spaß machen. Beliebt sind spannende Spiele und Wettbewerbe, bei denen es kleine Preise zu gewinnen gibt. Die Klassiker: Kirschkernweitspucken, Zwieback-Wettessen (wer kann als erstes nach 5 Zwiebäcken pfeifen?), Nägel einschlagen oder Parcours für Ein- und Zweirad. Auch kleine Schnitzeljagden, Ratespiele oder Malaktionen erfreuen Jung und Alt.

Auszeichnungen

Ein Straßenfest bietet auch einen tollen Rahmen, um besonders aktive Bewohner in der Nachbarschaft beziehungsweise im Viertel für ihr Engagement auszuzeichnen. Der Festausschuss kann Vorschläge für auszeichnungswürdige Nachbarn einholen.

Die Finanzierung – per Eintrittsgeld oder über Verkaufsstände

Der Festausschuss kalkuliert im Vorfeld die Kosten und streckt notfalls kleinere Beträge vor, die man auf alle Nachbarn umlegt oder beim Straßenfest als Eintrittsgeld wieder hereingeholt.

Lokale Wirtschaftsbetriebe und Einzelhändler sind oft und gerne bereit, als Sponsoren aufzutreten denn damit machen sie sich bei allen beliebt! Auf dem Fest sind sie mit diskreter, aber sichtbarer Eigenwerbung vertreten. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Platzierung des Logos auf dem Plakat.

Ein Erfolgsmodell sind Tombolas, die mit Sachspenden oder aus eigenen Ressourcen bestückt werden. Der Los-Verkauf bringt Geld und hat gleichzeitig Unterhaltungswert. Viele Nachbarn sammeln auch für einen guten Zweck.

Die Logistik: Wann und wo ist das Fest? Und wer wird kommen?

Natürlich legt der Festausschuss auch alle nötigen Eckdaten fest:

  • Wo und wann soll das Fest stattfinden?

  • Wie viele Personen werden an dem Fest teilnehmen? Nur die direkte Nachbarschaft oder werden auch Gäste von „außerhalb" eingeladen?

  • Wie viele Familien, wie viele Kinder und Senioren werden mitfeiern?

  • Wie viele Tische und Stühle werden gebraucht?

  • Was ist, wenn es regnet? Werden auch Zelte benötigt – als Leihgabe oder Kauf?

  • Sollte eine Bühne für das Kulturprogramm aufgebaut werden?

  • Wie wird die Stromversorgung gesichert?

  • Wer macht Fotos und Filmaufnahmen?

  • Ist eine Genehmigung für das Straßenfest erforderlich?

Genehmigung einholen bei Stadt und Polizei

Sofern das Straßenfest nicht in einem Innenhof oder Garten, sondern auf der Straße oder einem öffentlichen Platz stattfindet, muss dieser Bereich abgesperrt werden. Dafür holt man am besten einige Monate vor dem „Festtag" eine Genehmigung bei der Stadt (Ordnungsamt, Bezirksamt) ein – noch bevor Sie in die konkrete Planung und Festlegung des Termins gehen. Hier erfahren Sie auch, ob sie bestimmte Auflagen erfüllen müssen oder ob es konkurrierende Veranstaltungen zu Ihrem Wunschtermin gibt. Da die Stadt ihren Antrag auch mit der Polizei abstimmen muss, lohnt sich im Vorfeld auch ein Gespräch mit Ihrer Polizei. So können Eckdaten Ihres Straßenfestes noch abgestimmt werden, bevor Sie den Antrag abgeben.

Wichtiger Hinweis: Die anfallenden Kosten einer Straßensperrung (Parkverbotsschilder, Absperrgitter, Hinweisschilder) trägt immer der Veranstalter. Fragen Sie diesbezüglich bei einem entsprechenden Spezialisten für Halteverbotszonen und Verkehrsleittechnik nach (z. B. www.platzda.de). Eventuell kann Ihnen Ihre Polizei vor Ort auch einen Tipp für einen günstigen Anbieter geben.

Tipp: Die Sperrung einer Hauptverkehrsstraße ist aufwendig und kostenintensiv. Überlegen Sie daher, ob nicht auch eine kleine Nebenstraße oder ein öffentlicher Platz in Frage kommen. Berücksichtigen Sie dies in Ihrer Planung! Das Bezirksamt und die Polizei stehen Ihnen sicherlich gern beratend zur Seite.

Die Einladungen: „Liebe Nachbarn! Wir feiern ..."

Damit sich alle Nachbarn auf das von dem Fest freuen und vorbereiten können, erstellen Sie am besten eine offizielle Einladung. Mit einprägsamem Motto und Hinweisen auf das Programm erzeugt sie Spannung und Interesse. Die Einladung wird kopiert und gedruckt und in den Häusern verteilt.

Tipp: Viele Copyshops bieten günstige Angebote für den Druck von Flyern. Hohen Aufmerksamkeitswert haben auch Plakate, die man am heimischen Gartenzaun, an schwarzen Brettern in Supermärkten, im Treppenhaus der beteiligten Häuser und in Schaufenstern aufhängen kann - sofern die Ladenbesitzer damit einverstanden sind.

Das leibliche Wohl

Ideal ist es, wenn jeder Nachbar seinen Anteil zur Verpflegung der Gäste beiträgt. Soll es ein großes Buffet geben soll oder deckt jedes Haus den eigenen Tisch? Entscheiden Sie dies gemeinsam. Die Getränke werden am besten im Großmarkt besorgt und gegen einen Unkostenpreis verkauft. Vielleicht nutzt man den Getränkeverkauf aber auch zum Auffüllen der Festkasse.

Und nach dem Fest ... ?

... braucht es engagierte Nachbarn, die alles wieder aufräumen – zum Beispiel kann nach dem „Verursacher-Prinzip" jedes Haus oder jeder Nachbar für „seinen" Bereich zuständig sein.

Falls die normale Hausmülltonne nicht ausreicht: Bei der Stadtreinigung kann man für ca. drei Euro spezielle Zusatz-Müllsäcke mit 100 Liter Fassungsvermögen erwerben. Diese werden von der Müllabfuhr garantiert mitgenommen!