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Tauschbörsen

Biete Gartenarbeit, brauche Hilfe am Computer: Talent- oder Tauschbörsen können Sie und Ihre Nachbarn ganz unkompliziert organisieren. Macht Spaß – und den Alltag deutlich einfacher! Alles Wissenswerte finden Sie hier.

Wie organisiere ich eine Tauschbörse?

Ich kann was, was du nicht kannst – und das ist gut so! Denn nur so funktioniert das Prinzip der Tauschbörse – egal ob in kleinen Nachbarschaften oder großen Stadtteilen. Los geht's:

Die Idee – oder wie funktioniert eine Tauschbörse?

Sie und Ihre Nachbarn helfen und unterstützen sich gegenseitig. Das Prinzip: Alle Teilnehmer bieten etwas an, was sie gut können - zum Beispiel Kochen, Gartenarbeit oder Tapezieren. Für ihre Leistung erhalten sie im Tausch wiederum andere Leistungen oder Hilfsangebote, die sie selbst nicht so gut können - zum Beispiel Rasen mähen oder Auto reparieren. Wichtig: Der Tausch funktioniert ganz ohne Geld auf der Basis von gegenseitigem Geben und Nehmen.

Mögliche Leistungsbereiche und Hilfsangebote

Nachhilfe oder Gartenarbeit, Wohlfühlmassage oder Installation eines neuen Computerprogramms, Babysitten oder Fahrdienst: Welche Leistungen in einem Tauschring angeboten werden, hängt vor allem von dem Können und der Kreativität der teilnehmenden Nachbarn ab. Möglich sind zum Beispiel Angebote aus folgenden Bereichen:

  • Hilfe bei Tätigkeiten im Haushalt

  • Essen und Trinken

  • Garten- und/oder Balkonarbeit

  • Nachhilfe, Schreibarbeiten

  • Computer, Medien, Elektronik

  • Begleitung, Gespräche und Betreuung

  • Gesundheit, Wellness und Kosmetik

  • Babysitting/Kinderbetreuung

  • Haustiere

  • Fahrdienste

  • Unterstützung bei Festen und Feiern

  • Hobby, Basteln, Handarbeit

Wer macht mit?

Für die Gründung einer Tauschbörse braucht es engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter in Ihrer Nachbarschaft. Sie können Ihre Nachbarn direkt ansprechen oder Interessierte suchen, indem Sie einen Aushang am Schwarzen Brett/in Supermärkten machen oder auch Flyer verteilen.

Wer kann in Ihrer Tauschbörse mitmachen? Soll es Altersbeschränkungen geben? Dürfen zum Beispiel auch Kinder oder Jugendliche Tauschleistungen anbieten und in Anspruch nehmen? Empfehlenswert sind regelmäßige Treffen oder monatliche Stammtische. Dort können neue Mitglieder Kontakte knüpfen und der Zusammenhalt der Initiative wird gestärkt. Wichtig für die gute Organisation: neue Mitglieder füllen einen Mitgliedsantrag aus.

Wie werden die Angebote bekannt gemacht?

Die Tauschangebote werden erfahrungsgemäß am besten in einem regelmäßig erscheinenden „Tauschkurier" oder auf einer eigenen Homepage bekannt gemacht. Die Gründungsmitglieder der Tauschbörse sollten dabei folgende Fragen klären:

  • Wer sammelt die Tauschanzeigen und stellt sie zusammen?

  • Wie können Tauschwillige ihre Anzeigen aufgeben (telefonisch, brieflich, online)?

  • Wie oft soll/kann das Angebot aktualisiert werden?

Bei einem Tauschmagazin sind folgende Punkte festzulegen:

  • In welchen Zeitabständen soll die Zeitung erscheinen?

  • Wo wird sie gedruckt / kopiert?

  • Wie wird sie verteilt?

  • Auf einer eigenen Homepage werden die bestehenden Angebote und Gesuche am besten in einem geschützten Bereich präsentiert.

  • Alle Mitglieder der Tauschbörse erhalten einen Benutzernamen sowie ein Passwort, um sich dann in den Angebotsbereich einzuloggen.

Tipp: Schauen Sie sich bereits bestehende Nachbarschaftstauschbörsen im Internet an. Das inspiriert Sie für Ihre Homepage.

Start und Unterhalt einer Tauschbörse

Um die Kosten für einen eigenen Anzeigenkurier oder eine Homepage abzudecken, ist eine einmalige Aufnahmegebühr sowie ein jährlicher Mitgliedsbeitrag zu erheben. Bestimmen Sie einen Kassenwart, der die Gelder verwaltet und den Überblick über die Tauschaktivitäten der Mitglieder behält. Der Kassenwart kann für seine Tätigkeit im Gegenzug ein extra Tauschguthaben bekommen.

Wie wird abgerechnet?

Viele Tauschbörsen haben mit einer eigenen Währung gute Erfahrungen gemacht. Die Währung wird meist in Zeiteinheiten berechnet, zum Beispiel kann ein „Börsentaler" 15 Minuten wert sein. Wird also eine Leistung von einer Stunde in Anspruch genommen, ergeben sich daraus vier Börsentaler.

Folgende Regeln erleichtern Ihnen die Organisation und Verrechnung der gegenseitigen Leistungsangebote:

  • Jedes Mitglied hat ein Konto, auf dem ab- und eingehende Beträge festgehalten werden.

  • Das Kontoguthaben jedes Mitglieds ist im Internet einsehbar oder wird dem Mitglied regelmäßig vom Kassenwart mitgeteilt.

  • Wenn ein Mitglied eine Leistung erbringt, stellt es diese seinem Nachbarn in Rechnung.

  • Dafür entwerfen Sie man am besten gemeinsam ein Formular und bieten es als Download an oder schicken es Mitgliedern bei Bedarf per Mail oder Post zu.

  • Nimmt ein Mitglied mehrmals Leistungen ohne Gegenleistung in Anspruch, sollten Sie es anhalten, das Minus im Kontostand zu bereinigen.

  • Eventuelle Fahrt- und Materialkosten berechnen Sie am besten in Euro.

  • Gegenstände können beliebig getauscht werden, jeder Nachbar schätzt den Gegenwert seines Tauschobjekts selbst ein.

Falls ein Nachbar nicht weiter teilnehmen möchte, wird das Guthaben seines Kontos dem Gemeinschaftskonto der Tauschbörse gutgeschrieben. Ist der Kontostand dagegen im Minus, sollte der Nachbar vor seinem Austritt für Ausgleich sorgen.