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Flohmärkte: Gemeinsames Trödeln vor der Tür

Ob im Innenhof, in der Wohnstraße oder im Garten des Nachbarschaftstreffs: Jetzt ist wieder die Zeit für Flohmärkte im Freien – und die sind in der Stadt genauso beliebt wie auf dem Land, wie unsere Beispiele zeigen.

Flohmarkt in Osdorf

Was hat sich da bloß alles angesammelt: Der Keller ist voll, der Kleiderschrank quillt über. Höchste Zeit, mal wieder auszumisten. Viele Sachen sind aber einfach zu schön, um sie wegzuwerfen. Warum also nicht in einer Nachbarschaftsaktion einen Flohmarkt organisieren? Bücher oder Kinderspielzeug, Kleidung oder Haushaltsgeräte – alles, was noch zu gebrauchen ist, wechselt hier den Besitzer oder die Besitzerin. Und das Ausmisten, Reparieren und Weitergeben schafft viel neuen Platz und macht gemeinsam mehr Spaß! 

Wer sucht, der findet

In Hamburg-Osdorf ist der Flohmarkt der Höhepunkt des Jahres für Jung und Alt. „Die Nachfrage im Quartier ist riesig. Wir könnten doppelt so viele Stellflächen vergeben, hätten wir mehr Platz,“ sagt Astrid Brockmann vom Bürgerverein Hamburg-Osdorf. Auf dem malerischen Gelände eines alten Bauernhofs und in bester Stimmung trifft man sich hier zum Feilschen und Klönen, auch die Kinder sind beim Handeln schon richtige Profis. Alle haben den guten Zweck im Blick: Mit dem Flohmarkt-Erlös ermöglicht der Bürgerverein kostenlose Veranstaltungen im Ort, wie den plattdeutschen Klönschnack, Spielenachmittage oder das alljährliche Kinderfest.

In gutem Austausch

Beim Ackermannbogen e.V. in München lockt der von der NachbarschaftsBörse organisierte Quartiersflohmarkt jedes Jahr rund 130 VerkäuferInnen und 500 BesucherInnen an. Es gibt klassische Flohmarktware, vor allem aber viel Kinderkleidung und Spielzeug. Für Eltern mit kleineren Kindern ist der Flohmarkt daher eine gute Gelegenheit, ihre Kids mit der nächsten Kleidungsgröße und altersgemäßem Spielzeug umweltbewusst „neu“ auszustatten. Die Standgebühr beträgt 10 Euro oder einen selbst gebackenen Kuchen für den vom Ackermannbogen e.V. betriebenen Kaffee- und Kuchenstand. Mit den Einnahmen finanziert die NachbarschaftsBörse dann wieder andere Projekte, zum Beispiel Angebote für SeniorInnen oder Sportprogramme. „Der Quartiersflohmarkt ist für mich vor allem auch ein soziales Event. Ich treffe viele NachbarInnen, lerne neue Leute aus meinem Wohnumfeld kennen. Die Flohmarktware ist oft ein Anlass, miteinander ins Gespräch zu kommen. Man spürt, dass es hier ein starkes Miteinander gibt“, sagt eine begeisterte Besucherin.

Nachbarschaftlicher Flohmarkt mit Tradition

In Boekzetelerfehn (Niedersachsen) organisiert der Arbeitskreis „Unser Dorf hat Zukunft“ jedes Jahr einen Straßenflohmarkt in der Adlerstraße. Der Arbeitskreis setzt mit dem nachbarschaftlich organisierten Flohmarkt ein Zeichen gegen hohe Standgebühren und professionelle HändlerInnen. Hier werden keine Gebühren erhoben, im Fokus steht die nachbarschaftliche Idee. Erlöse, die sich aus Spenden oder dem Verkauf von Kaffee und Kuchen ergeben, werden für Projekte des Arbeitskreises genutzt. In den vergangenen Jahren konnten die Mitglieder so bereits den Gemeinschaftsraum renovieren und für eine stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung im Ort sorgen.

Checkliste nutzen

Sie planen, einen Flohmarkt mit Ihren NachbarInnen auf die Beine zu stellen? Dann nutzen Sie die Checkliste „Flohmarkt“ zum Download (links oben).

  

Weitere Informationen:

Bürgerverein Hamburg-Osdorf

Ackermannbogen e.V. München

Boekzetelerfehn „Unser Dorf hat Zukunft“