Im Rahmen der Rheinbach Classics betreute die Nachbarschaft des Rheinbacher Ortsteils Irlenbusch eine Stempelstelle der Rallye und stellte beim Zusammensitzen fest, dass es kaum noch Treffpunkte im Dorf gibt und dass es schade ist, dass das frühere Dorfleben kaum mehr wahrzunehmen ist. Das sollte sich ändern! Spontan fanden sich die Irlenbuscher zu einem ersten Bank-Nachbarschaftstreffen am darauffolgenden Samstag zusammen – und das ganz ungezwungen. Jeder brachte etwas mit. Janni Feuser setzte das Bank-Projekt als Kunst- und Nachbarschaftsprojekt „Bänk for better anderständing“ mit aufgemalten Blüten, Bienchen und Marienkäfern um. Seither wird die Bank von einem freiwilligen Haushalt zum nächsten weitergegeben – als Einladung an alle, sich dort zu treffen, miteinander zu klönen, neue Menschen kennenzulernen, eine schöne Zeit zu verbringen und so die Nachbarschaft und den Zusammenhalt zu fördern. „For better anderständing“ eben.
Auf dem Ölberg in Wuppertal hat Mustafa Demir eine Garage gemietet, um dort mit vielen freiwilligen Nachbarinnen und Nachbarn Foodsharing zu betreiben. Alle packen fleißig mit an: von den Kleinsten, die beim Obst aussortieren helfen, bis hin zum 64-jährigen Mustafa, der für alle kocht und die Garage nach und nach aufpäppelt. Nicht nur die "Besucher", die sich an dem Essen bedienen, erfreuen sich an diesem gemeinschaftlichen Engagement. Auch die Helferinnen und Helfer sind glücklich, miteinander, füreinander da zu sein.
Ein Kurzfilm zum Thema "Gesunde Nachbarschaften - weil wir uns am nächsten sind..." von Robert Raderschatt. Eine gesunde Nachbarschaft besteht für ihn daraus, sich gegenseitig zu helfen, wenn man Unterstützung und Hilfe benötigt. Aus einer Nachbarschaft kann eine Generationen übergreifende Freundschaft werden.
Edith Puczeks Nachbarschaft bzw. Straße in Köln gibt es seit knapp zwei Jahren. Damals bezogen sie und ihre Nachbarn allesamt zur selben Zeit die Neubau-Häuser. Gemeinsame Unternehmungen wie Heimkino-, Glühwein- oder Grillabende (zu jeder Jahreszeit) stehen regelmäßig auf dem Programm. Mit dem weiteren Nachbarschaftskreis, wurde bereits eine gemeinsame Einweihungsparty (Sommerfest) gefeiert. Auch das neue Jahr begrüßten Frau Puczek und Ihre Nachbarinnen und Nachbarn gemeinsam. Sobald das Wetter wieder sommerlicher wird, soll dann das erste Nachbarschaftstischtennistunier veranstaltet werden.
Das Lise-Meitner Gymnasium in Willich liegt in direkter Nachbarschaft zum "Haus Anrode", einer Wohnstätte für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung und Menschen mit Demenz der Lebenshilfe Kreis Viersen e.V. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 bis 10 entwickeln zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern des "Haus Anrode" ein Theaterstück, proben, basteln die Requisiten miteinander und bringen das Stück zur Aufführung. Zum Miteinander gehören auch Aktivitäten außerhalb des Theaterspiels, wie backen, basteln oder der gemeinsame Besuch öffentlicher Veranstaltungen der Schule bzw. des "Haus Anrode". In jedem Schuljahr gibt es ein neues Stück und die Möglichkeit, sich erneut anzumelden. Das MiteinanderTheater wurde vor drei Jahren gegründet und hat die Nachhaltigkeit durch einen Kooperationsvertrag mit der Schule gefestigt.
Wir bedanken uns bei den Teilnehmern des AOK-Videowettbewerbs „Weil wir uns am nächsten sind...“ für ihre interessanten und spannenden Wettbewerbs-Filme. 25 Beiträge wurden eingereicht und zeigen aus ganz unterschiedlicher Perspektive, wie wertvoll ein gutes Miteinander in Nachbarschaften für die Gemeinschaft und den Einzelnen ist. Sehen Sie sich hier noch einmal alle Beiträge des Wettbewerbs an.
Die Juroren haben abgestimmt. Lesen Sie hier die begeisterten Kommentare der Jurymitglieder zum Wettbewerb und den Videobeiträgen.
Die Jury (von links): Jürgen Becker (Kabarettist, Autor und Fernsehmoderator), Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach), Ingo Froböse (Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation an der Sporthochschule Köln), Erdtrud Mühlens (Gründerin Netzwerk Nachbarschaft), Sophie Rosentreter (Filmemacherin und Demenz-Expertin), Günter Wältermann (Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg)
Besonders beeindruckt hat mich bei allen Videos, dass sie mich trotz beachtlicher Professionalität durch eine unverbrauchte Frische überrascht haben. Der bleibende Impuls ist immer: Der Film ist mitten aus dem Leben, da wär ich gerne dabei und geh mal eben rüber - Nachbarschaft eben. Wunderschöne Filme.
Jürgen BeckerDie Vielfalt der Filme hat mich sehr beeindruckt und die Botschaft ist klar:
Wenn es darum geht zu helfen, dann beginnt das schon an der Nachbartür. Das kam sehr authentisch in den Filmen rüber. Besonders der Ölberg in Wuppertal zeigt, dass jeder dem anderen helfen kann. Und wenn man Hilfe sucht dann fragt man eben, ob man sie bekommen kann. Der Wettbewerb ist hoffentlich der Anstoß, dass das Thema Nachbarschaft noch richtig viel Aufmerksamkeit bekommt!
Diese Emotionalität und diese Kreativität, die wir gesehen haben, das war toll! Ein kleiner Gedanke, wie eine Bank als Treffpunkt, der überall umsetzbar ist, oder die gegenseitige Wertschätzung der einfachen Dinge, wie beispielsweise das Klavierspiel, das hat mich in den Filmen besonders berührt. Das Signal, das von ihnen ausgeht ist wichtig und es ist gut, dass Öffentlichkeit für diese tollen nachbarschaftlichen Aktivitäten geschaffen wird.
Ingo FroböseMich hat beeindruckt, wie herzlich, humorvoll und kreativ das Thema Nachbarschaft in den Filmen aufgegriffen wird. Die Videos vermitteln aus ganz unterschiedlichen Blickrichtungen eine gemeinsame Botschaft: Gute Nachbarschaft macht glücklich! Wir erfahren, dass oft schon kleine Gesten Türen öffnen können. Die Filme zeigen das auf sehr authentische und glaubwürdige Weise. Man erfährt, wie gut sich das anfühlt, wenn junge und alte Menschen füreinander da sind, Begegnungen schaffen und sich mitteilen. Das ist pure Lebensqualität.
Erdtrud MühlensIn der heutigen schnellen Fortschrittsgesellschaft mal stehen zu bleiben und inne zu halten, Schenken neu zu lernen und sich im Alltag zu unterstützen, das ist genau das Richtige. Diese gelebte Nächstenliebe, die in den Videos zu sehen ist, wie man sich ein Lächeln schenkt und sich die Hände reicht: das ist ein direkter Weg in unsere Herzen. Das war ganz wunderbar und ergreifend.
Sophie RosentreterDas große nachbarschaftliche Engagement ist beeindruckend. Die Videos zeigen es aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Der positive Effekt auf die Gesundheit wird immer deutlich: sich geborgen, wohl fühlen, die gegenseitige Hilfe – dadurch gewinnen alle. Dieses Engagement, die Freude und Herzlichkeit von Menschen, die ihre Nachbarschaft positiv gestalten – das ist ansteckend.
Günter Wältermann