Nachbarschaft des Monats

Nachbarschaft des Monats: Schmitzundkunzt

Tauschbörsen für Kleidung; Verleih von Werkzeugen oder E-Bikes, eine kostenfreie Börse für Grünpflanzen – die Nachbarschaftsateliers des Kölner Vereins Schmitzundkunzt e.V. sind für Jung und Alt ein beliebter Anlaufpunkt.

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Im Jahr 2019 hatten einige Kunstschaffende die Idee des "Roomsharings". Sie mieteten sich gemeinsam Räume für ihre kreativen Vorhaben. Daraus entstanden erste Projekte mit dem Ziel, NachbarInnen zusammenzubringen und ein Hilfe-Netzwerk aufzubauen. Inzwischen haben die KünstlerInnen einen gemeinnützigen Verein gegründet und sind mit regelmäßigen Angeboten und Aktionen in Köln-Sülz und in der Neustadt-Süd aktiv. Erklärtes Ziel von Schmitzundkunzt: sich nachhaltig und aktiv für das soziale Miteinander aller Generationen und für den Umweltschutz einzusetzen. Von den 436 Vereinsmitgliedern leistet jeder vierte aktive Hilfe in der Nachbarschaft. Ihr Engagement kommt rund 5.000 KölnerInnen zugute kommt.

Rund um die angemieteten Nachbarschaftsateliers von Schmitzundkunzt setzen die Vereinsmitglieder verschiedene soziale und nachhaltige Ideen um. Dazu gehören regelmäßig stattfindende Tauschbörsen für Kleidung, für Pflanzen; der Verleih von Werkzeugen, von Lastenrädern oder E-Bikes bis hin zur kostenfreien Abgabe von Grünpflanzen, die zum Beispiel von Supermärkten gespendet werden. Darüber hinaus bieten die mitwirkenden KünstlerInnen Kreativworkshops, Lesungen und Konzerte an, wo immer wieder NachbarInnen miteinander in Kontakt kommen.

Gemeinschaftsgarten fürs Quartier

Auf einer Grünfläche von 1500 qm mitten im Stadtteil Köln-Sülz haben die Aktiven von Schmitzundkuntz ein "Urban-Gardening-Projekt" ins Leben gerufen. Auf 33 Hochbeeten können bis zu 66 NachbarInnen ohne eigenen Garten ihr eigenes Gemüse anbauen und Kontakte zu anderen knüpfen. Weitere 2.000 qm Grün werden demnächst in eine insektenfreundlichen Blühwiese umgewandelt. Ein weiteres Angebot, für das noch weitere Freiwillige gesucht werden, ist der Fahrservice mit dem Senior-e-Mobil. Das Elektrofahrzeug stellen die Vereinsmitglieder seit 2022 zur Verfügung. Es ist vornehmlich gedacht für ältere Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Diese können sich bei Schmitzundkunzt einfach melden und es kommt jemand, der sie zum Beispiel zum Arzt fährt.

Die vielen, hilfreichen Angebote des Vereins sollen Nachahmer in anderen Stadtvierteln finden. "Wir möchten, dass unsere Ideen Schule machen und dass viele Personen, Firmen und Initiativen sich beispielhaft informieren und bereits etablierte Ideen ganz einfach mit unserer Unterstützung in deren Gebieten umsetzen. So muss das Rad nicht zweimal erfunden werden", sagt Günter Schmitt, Gründungsmitglied von Schmitzundkunzt.

 

Foto: © Netzwerk Nachbarschaft, Foto: Günter Schmitt