Nachbarschaft des Monats: Über den Tellerrand e.V.

Begegnungen sind der Schlüssel zu Offenheit und Toleranz, davon ist die Hamburger Initiative „Über den Tellerrand“ überzeugt – und bringt Menschen verschiedener Kulturen am Kochtopf zusammen

„Freundschaft geht durch den Magen“: Unter diesem Motto lädt der Verein „Über den Tellerrand“ Bewohnerinnen und Bewohner verschiedener Kulturen dazu ein, über Kochveranstaltungen in einen persönlichen Austausch zu kommen. Die Kochevents finden regelmäßig in verschiedenen Hamburger Stadtteilen statt. Es wird gemeinsam geschnippelt, gekocht, gegessen und vor allem auch viel gelacht. Teammitglieder von „Über den Tellerrand e.V.“ leiten die Teilnehmenden an, Gerichte aus ihrer jeweiligen Heimat zuzubereiten. So wird syrisch, afghanisch, eritreisch, deutsch – oder eben so gekocht, wie es sich die Chefköchinnen und -köche des Abends wünschen. Neben dem gemeinsamen Kocherlebnis geht es auch darum, einen Fokus auf gesunde Ernährung zu legen.

Für ihr Engagement wurden die Aktiven von „Über den Tellerrand e.V.“ in Hamburg 2023 mit dem AOK-Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ ausgezeichnet. „Die schönsten Erfolge sind für uns, wenn Teilnehmende unserer Angebote uns zurückmelden, dass sie sich gesehen gefühlt haben, dass sie persönliche Kompetenzen und Interessen teilen konnten, voneinander gelernt haben oder bisherige soziale Hemmschwellen überwinden konnten“, sagt Michelle Jantke von „Über den Tellerrand“. Ihr Rezept eines respektvollen Miteinanders auf Augenhöhe soll so auch über die Kochtöpfe hinaus in die Gesellschaft hineinwirken.

Seit der Gründung 2013 in Berlin hat sich „Über den Tellerrand“ zu einer bundesweiten Initiative entwickelt. Das gemeinsame Kochen ist das Schwerpunktthema bei „Über den Tellerrand“, doch daneben bietet der Verein auch andere Aktivitäten an, die das Miteinander in der Nachbarschaft stärken. Aktuell findet in Hamburg zum Beispiel ein Bauchtanz-Workshop statt. Wer in seiner Region selbst aktiv werden und einen „Über den Tellerrand“-Satelliten gründen möchte, ist herzlich eingeladen, das zu tun.     

Foto: ©AOK Rheinland/Hamburg, Ahmed El-Jarad