Gesundheit

Zusammenhalt wächst!

Gute Nachbarschaft wird immer wichtiger. Auch viele Jüngere wollen sich in Zukunft aktiv in ihrem nahen Wohnumfeld engagieren, zeigt die AOK-Umfrage "Gesunde Nachbarschaften".

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Sie kaufen für Nachbarn ein, kochen und teilen Mahlzeiten miteinander oder gehen mit Älteren eine Runde durch den Park: Junge Leute bieten seit Beginn der Corona-Krise praktische Hilfe in der Nachbarschaft an und viele stellen fest, wie wertvoll gegenseitige Unterstützung ist. Mehr noch: Die große Mehrheit der unter 29-Jährigen ist der Meinung, dass gute Nachbarschaft vor Einsamkeit schützt. Gefragt wurden im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg mehr als 1000 Menschen in Deutschland danach, welche Erfahrungen sie von März bis Juli 2020 im nahen Wohnumfeld gemacht haben.

 

Gestärktes Miteinander

Zweifellos erschweren die in der Pandemie erforderlichen Kontakteinschränkungen den persönlichen Austausch. Manchmal ist direkter Kontakt nicht möglich. Daher werden jetzt vielerorts neue Kommunikationswege genutzt. So treffen sich im Mehrgenerationenhaus Billstedt auch die Älteren jetzt in digitalen Räumen, um trotz Beschränkungen in Verbindung zu bleiben. Internet-Workshops für Ältere bieten Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums im Westen von Hamburg an, um den Weg in Chaträume und für Videogespräche zu ebnen. In zahlreichen Wohnquartieren, zum Beispiel im Krefelder Samtweberviertel, formieren sich für Familien mit Schulkindern ähnliche digitale Hilfsangebote.

Aktive Nachbarschaft im Trend

Laut AOK-Umfrage "Gesunde Nachbarschaften" haben zwei von drei Befragten in Corona-Zeiten die Erfahrung gemacht, dass auf Nachbarn immer Verlass ist. Mehr als die Hälfte sagt, dass sich die Qualität des Miteinanders im nahen Wohnumfeld sogar verbessert hat und die Nachbarschaft gestärkt aus der Krise hervorgeht. So öffneten Anwohnende in der Hamburger Lenzsiedlung zum Beispiel einen eigenen Tante-Emma-Laden und gestalteten sich so einen neuen Treffpunkt. Außerdem verbesserten sie mit dem Lädchen die Nahversorgung mit Obst und Gemüse, täglich gespendet von einem Supermarkt. Während des Lockdowns entstand im Quartier Mönchengladbach-Bettrath die Idee, Bewohnern im nahen Pflegeheim und Patienten im Krankenhaus eine liebevoll gestaltete Flaschenpost zu schicken. Die Botschaft kam an: Viele Flaschen landeten wieder beim Absender, gefüllt mit Dankesgrüßen. Die Flaschenpost-Aktion soll zu einer festen Einrichtung werden und künftig auch an allein lebende Nachbarinnen und Nachbarn gehen. So lassen sich auf spielerische Art Kontakte knüpfen und Dialoge werden angeregt.

Förderpreis "Gesunde Nachbarschaften"

Der persönliche Austausch und die Versorgung mit Lebensmitteln stehen für die meisten ganz oben, danach gefragt, wie sich Nachbarn auch in Zukunft am besten unterstützen. „Entscheidend für viele Nachbarschaften ist jetzt die Frage, wie sie sich als Gemeinschaft neu vernetzen und sich nachhaltig helfen können“, sagt Erdtrud Mühlens, Gründerin von Netzwerk Nachbarschaft. Mit dem Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“, bei dem die AOK Rheinland/Hamburg mit dem Aktionsbündnis Netzwerk Nachbarschaft kooperiert, sollen aktive Nachbarschaften, die sich für ein gesundes Miteinander einsetzen, gestärkt werden. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro geht an zehn nachbarschaftliche Projekte im Rheinland und in Hamburg, die jeweils mit 1.000 Euro gefördert werden. 

  

Zum AOK-Förderpreis:

AOK-Förderpreis "Gesunde Nachbarschaften"