Inspirierende Ideen
Auch 2025 heißt es wieder: „Jede Wiese zählt!“ Überall entstehen kreative, bunte und grüne Oasen – gestaltet von engagierten Nachbarschaften, die ihre Umgebung zum Blühen bringen.
Entdecken Sie die diesjährigen Bewerberprojekte und lassen Sie sich von den Gewinneraktionen der vergangenen Jahre inspirieren. Schauen Sie, wie viel Tatkraft und Begeisterung in unseren Nachbarschaften stecken!
Die Bewerber von „Jede Wiese zählt!“ 2025
„Wir verwandeln den Waldrand in einen Lern- und Lebensraum“
Initiative: Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V. (Brandenburg)
Eine Gruppe von 47 Nachbarinnen und Nachbarn aus Potsdam-West verwirklichte tatkräftig ihre Vision von einer grünen Oase, die Kindern den Umweltschutz näherbringen soll. Gemeinsam verwandelten sie den Waldrand in einen Garten, der heute als grünes Klassenzimmer für Kitas und Schulen dient. Hier säen Kinder, gießen Pflanzen, beobachten Insekten und lernen unmittelbar, wie Natur funktioniert und geschützt werden kann. Die Mitglieder des Stadtteilnetzwerks legten eine Insektenwiese an, pflanzten Sträucher, Gemüse und Bäume und stellten Sitzgelegenheiten auf. So verwandelten sie den Ort zu einem lebendigen Treffpunkt für das ganze Viertel und fördern die Biodiversität – jenseits kommerzieller Angebote. Alle Nachbarinnen und Nachbarn sind zum gemeinsamen Erleben der Natur eingeladen. Der Waldrandgarten ist zugleich Lernort und Begegnungsraum – ein grünes Klassenzimmer für die jungen Generationen und Erholungsraum für alle. Hier übernehmen die BewohnerInnen des Viertels aktiv Verantwortung für die Pflege der Natur und zeigen, wie viel Freude das gemeinsame Gärtnern macht.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e.V.
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„Wir machen aus Grau Grün – und das gemeinsam“
Initiative: Parkbeet e.V. Saarbrücken (Saarland)
Grau raus, Grün rein – mitten im Saarland verwandelten 25 Aktive von Parkbeet e.V. den Innenhof eines Co-Working-Spaces in eine lebendige Stadtoase. Auf 120 Quadratmetern gepflasterte Fläche legten sie mehr als 20 Hochbeete an und bepflanzten sie mit heimischen Schattenpflanzen wie Giersch, Gundermann, Waldmeister, Farne und Walderdbeeren. Drumherum gestalteten sie den Innenhof mit einer Eberesche, Schwarzer Holunder und Kletterpflanzen wie Wilder Wein, Hortensien und Waldreben, die an den Backsteinwänden emporranken. Mit Vogelhäuschen und einer Totholzecke entstand so wertvoller Lebensraum, in dem sich sogar eine Gottesanbeterin niedergelassen hat. Sitzgelegenheiten, ein kleiner Teich und ein restaurierter Strandkorb machen den Hof jetzt zu einem Ort für Menschen wie für Tiere – ein Platz zum Verweilen, Begegnen und Durchatmen. So schaffen die Parkbeetler eine grüne Oase, die im Sommer kühlt, Vögel und Insekten versorgt und Nachbarschaft wie Co-Worker zusammenbringt. Mit Workshops, Saatgutaktionen und Infomaterialien geben die Aktiven ihre Erfahrungen weiter.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Parkbeet e.V. Saarbrücken
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„Wir schaffen ein Feuchtbiotop voller Leben“
Initiative: Permakulturhof Vorm Eichholz e.V., Wuppertal (Nordrhein-Westfalen)
Zehn Mitglieder des Permakulturhofs Vorm Eichholz e.V. haben kräftig angepackt: Sie rodeten, baggerten, fuhren Ladungen von Sand und Kies, säten und pflanzten – und verwandelten so ein großes Areal in ein Feuchtbiotop mit Teichlandschaft, Flach- und Tiefzonen, Wildwiese und Gehölzpflanzungen. Am Rande von Wuppertal entstand dadurch eine Wasserlandschaft, die das ökologische Gleichgewicht stärkt und unzähligen Arten zugutekommt. Molche, Frösche und Libellen finden hier neue Laich- und Lebensräume, Vögel und Insekten nutzen Gehölze und Blüten als Futterquelle, während sich Blindschleichen und Käfer in Totholz, Steinen und Wurzeln verstecken können. Für die Menschen der Hofgemeinschaft ist das Biotop nicht nur ein praktisches Naturschutzprojekt, sondern auch ein Ort, der zum Beobachten, Staunen und Entspannen einlädt. So machen die Engagierten sichtbar, was die Natur längst weiß: Wasser ist Leben – vielfältig, verbindend und unverzichtbar.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Permakulturhof Vorm Eichholz e.V.
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„Wir bringen echte Heimatnatur zurück“
Initiative: Arbeitskreis Energie und Umwelt, Weyarn (Bayern)
In Weyarn blüht die Nachbarschaft jetzt wortwörtlich auf: Dank der Aktion „Gebietsheimische Wildblumen für Weyarn“ des Arbeitskreises Energie und Umwelt haben rund 4.000 BürgerInnen sowie Schulen und Kindergärten Samenpäckchen mit regionalem Saatgut erhalten – sorgfältig zusammengestellt und mit Aussaatanleitungen versehen. Im Vorfeld informierte der Arbeitskreis mit Artikeln im „Gmoablatt’l“ über die Bedeutung gebietsheimischer Arten. Denn im Gegensatz zu einjährigen Blühmischungen bieten sie Insekten wirklich das, was sie brauchen: vertraute Blühzeiten, Fruchtreife und Strukturen – und zugleich erhalten sie die lokale genetische Vielfalt. Die ausdauernden Flächen müssen nur einmal im Jahr gemäht werden und bleiben ein dauerhaft wertvoller Lebensraum. Besonders die Einbindung von Schulen und Kindertagesstätten macht das Projekt zu einem echten Gemeinschaftserlebnis. So ist aus einer einfachen Idee ein starkes Zeichen entstanden – für Artenvielfalt, Umweltbildung und eine blühende Gemeinde, in der nicht nur Vielfalt wächst, sondern echte, gebietsheimische Natur, die bleibt.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Arbeitskreis Energie und Umwelt, Weyarn
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„Wir schenken der Adele Farben und Leben“
Initiative: Verein für Innere Mission in Bremen
Aus einer ehemals tristen Rasenfläche vor dem Adelenstift in Bremen-Lesum haben NachbarInnen mit ihrem Projekt „Bunte Adele“ einen lebendigen Ort für Artenvielfalt und Begegnung geschaffen. Initiiert von den Vereinsaktiven und gemeinsam mit den BewohnerInnen gestaltet, verwandelt sich die Fläche Schritt für Schritt in ein buntes Mosaik aus naturnahen Lebensräumen. Während eine Benjeshecke aus Totholz wertvollen Lebensraum für Vögel und Insekten schafft, bringt die Kräuterspirale nicht nur Würze in die Küche, sondern veranschaulicht, wie vielfältig Pflanzen auch auf kleinem Raum genutzt werden können. Mit einer Infotafel werden die BesucherInnen über die Bedeutung der naturnahen Elemente informiert und zur Nachahmung angeregt. Ziel der Aktiven ist es, durch die gemeinsame Gestaltung neue Bezüge zur Natur zu schaffen – für viele ehemals wohnungslose Menschen ein besonders wertvoller Aspekt. Die „Bunte Adele“ zeigt: Schon mit einfachen Mitteln lassen sich kleine Paradiese schaffen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Verein für Innere Mission in Bremen
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„Ich mache meinen Balkon zum Refugium für Mensch und Tier“
Initiative: Monika Salzmann, Horneburg (Niedersachsen)
Auf ihrem Balkon hat Monika ein kleines grünes Refugium gestaltet und einen Ort geschaffen der Mensch und Tier gleichermaßen willkommen heißt. Zwischen Blumenampeln und Kübeln mit Oleander, Hibiskus oder Kräutern wie Lavendel, Oregano, Rosmarin, Basilikum und Zitronentagetes entfaltet sich eine mediterrane Atmosphäre, die herrlich duftet und Bienen wie Schmetterlingen eine wertvolle Nahrungsquelle bietet. Für Monikas Hunde ist der Balkon ein Platz zum Ausruhen, für die heimischen Wildvögel ein sicherer Ort, an dem sie zuverlässig Futter finden. Abends sorgen Lichter und ein kleiner Zimmerbrunnen für eine besondere Atmosphäre, die zum Entspannen einlädt. Monikas Balkon ist ein grüner Lebensraum, der auch die Nachbarschaft erfreut.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Monika Salzmann
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„Wir erfreuen uns gemeinsam an den schönen Blumen“
Initiative: Hofgemeinschaft Döpke-Vahle, Bielefeld (Nordrhein-Westfalen)
Wo Pferde wiehern und Kinder spielen, hat sich mitten auf dem Hof Döpke-Vahle eine grüne Insel etabliert, die jedes Jahr ein Stück bunter und lebendiger wird. Was mit dem Pflanzen der ersten Blumen begann, ist heute ein Projekt, das alle bewegt: Die Kinder ziehen im Frühjahr begeistert los, um Schnecken vorsichtig aus den Beeten zu sammeln, Erwachsene erklären nebenbei, welche Pflanzen besonders insektenfreundlich sind, und im Sommer staunen alle über Sonnenblumen, die „doppelt so groß wie ich“ oder „fast so groß wie Papa“ werden. Wenn sich die schweren Köpfe der Blumen im Herbst neigen, rücken alle zusammen, knoten Strohbindfäden und sichern die riesige Blütenpracht. Auch im Winter bleibt die Insel lebendig: Die stehen gelassenen Stängel bieten Spatzen und Schwalben Nahrung und Schutz, während Pferdemist aus dem eigenen Stall für fruchtbaren Boden sorgt. So entsteht auf dem Hof nicht nur ein Lebensraum für Vögel, Insekten und Pflanzen, sondern auch ein Ort, an dem Naturwissen geteilt wird, Kinder Respekt vor Tieren und Pflanzen lernen und die ganze Gemeinschaft Freude an der Schönheit der Natur hat.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Hofgemeinschaft Döpke-Vahle
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„Wir setzen auf Vielfalt“
Initiative: Queerbeet Leipzig e.V. (Sachsen)
Der Mitmachgarten „Wirrwuchs“ in Paunsdorf gedeiht und blüht. Seit Kurzem ist ein neues Kita-Beet Teil der Begrünungsfamilie. Die Kinder packen mit an, wenn Samen ausgesät und Pflanzen gepflegt werden. Auch beim Jungpflanzenmarkt florierte die Vielfalt: vorgezogene Tomaten, Kürbisse oder Chilis wechselten die BesitzerInnen, unverpackt und direkt aus der Nachbarschaft. Doch der „Wirrwuchs“ ist mehr als Gärtnern: Wöchentlich gibt es Aktionen von allen für alle – Kita-Kinder können mit Blumen färben, SeniorInnen gestalten Wildblumensträuße und in Workshops erfahren alle Interessierten, wie man mit essbaren Blüten backen kann. Nebenbei entstehen Blühstreifen, Insektenhotels und wilde Ecken, die heimischen Pflanzen und Tieren neuen Raum geben. Rund 70 Engagierte machen mit – und gestalten hier gemeinsam auf 1.340 Quadratmetern ein nachhaltiges Areal mit wilden Bereichen und Gemüsebeeten. Offen, barrierefrei und kostenfrei lädt der Garten ein, Natur mit allen Sinnen zu erfahren, Wissen zu teilen und Gemeinschaft zu leben.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Queerbeet Leipzig e.V.
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„Wir gestalten Natur zum Mitmachen“
Initiative: AG Nachhaltiges Wendeburg (Niedersachsen)
Mit Herzblut setzt sich die AG Nachhaltiges Wendeburg seit mehreren Jahren für mehr Grün, Artenschutz und lebendige Vielfalt in ihrer Gemeinde ein. Dabei geht es den Engagierten nicht nur um öffentliche Flächen, sondern auch darum, Menschen für naturnahe Gestaltung im eigenen Garten zu gewinnen – denn hier liegt ein großes Potenzial für die Artenvielfalt. 2024 lag der Schwerpunkt daher auf der Veranstaltungsreihe „Natur zum Mitmachen“: Vorträge, Lehrgänge und Praxisseminare machten anschaulich, wie schon kleine Veränderungen im Garten großen Nutzen für Tiere und Pflanzen bringen können. Gleichzeitig pflegte die Gruppe ihre bestehenden Flächen, setzte neue Gehölze und sorgte dafür, dass die Beete in voller Pracht erblühen. Als nächstes wollen die Aktiven ein ungenutztes Rasenstück an der Hauptstraße im Ortsteil Wendezelle verwandeln – mit einem ökologisch wertvollen Straßenbaum und einer bunten, insektenfreundlichen Staudenunterpflanzung, die Lebensraum schafft und das Ortsbild sichtbar verschönert. Die Initiative zeigt eindrucksvoll, wie Natur im öffentlichen Raum und in Privatgärten gleichermaßen gestärkt werden kann – und wie viele kleine Schritte zusammen ein blühendes Wendeburg entstehen lassen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / AG Nachhaltiges Wendeburg
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„Wir bringen ein Lächeln nach Eppendorf“
Initiative: Marie-Beschütz-Schule, Eppendorf (Hamburg)
Aus einer zugewucherten, vermüllten Baumscheibe haben die SchülerInnen der Marie-Beschütz-Schule in Eppendorf ein kleines Schmuckstück gemacht. Gemeinsam mit Nachbarschaftsinitiativen und Behörden übernahmen sie eine Patenschaft, befreiten die Fläche von Schrottfahrrädern, lockerten den Boden auf und bepflanzten ihn mit frischer Erde, Blumen und Sträuchern. Bunte, selbst bemalte Steine dienen heute als Beetbegrenzung und machen deutlich: Hier kümmern sich Kinder um ihr Quartier. Während der Aktion wurden immer mehr NachbarInnen aufmerksam, gaben positives Feedback und unterstützten die Kinder sogar mit spontanen Spenden. So wurde das Beet nicht nur zu einem neuen Lebensraum für Pflanzen, sondern auch zu einem Ort, der Freude ausstrahlt – und der zeigt, wie viel Verantwortung und Naturbewusstsein junge Menschen übernehmen können, wenn man ihnen Raum dafür gibt.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Marie-Beschütz-Schule, Hamburg
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„Ich gestalte für uns einen Ort zum Aufblühen“
Initiative: Nachbarschaftshilfe des Bauverein Leer e.V. (Niedersachsen)
Was mit Liebe zur Natur begann, ist heute ein kleines Paradies für Mensch und Tier: Hinter den Häusern in der Christine-Charlotten-Straße summen Bienen und Hummeln, auch Schmetterlinge finden dort Lieblingsplätze zwischen blühenden Kapuzinerkressen, Tomatenstauden und Sonnenblumen. Eine engagierte Nachbarin hat einen Ort der Freude und Entspannung geschaffen – nicht als privates Refugium, sondern als Treffpunkt für die Nachbarschaft. Regelmäßig lädt sie zu Nachmittagen bei Kaffee und Tee ein, bei denen alle gemeinsam die grüne Oase erleben und genießen. So können auch Menschen, die selbst keinen Garten haben oder ihn nicht mehr bewirtschaften können, Natur unmittelbar erfahren. Mitten in Leer ist so ein lebendiger Ort entstanden, der Nachbarschaft stärkt und zeigt, wie verbindend die Schönheit eines Gartens sein kann.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Nachbarschaftshilfe des Bauverein Leer e.V.
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„Wir schaffen im Heilgarten Lebensraum und Lernort zugleich“
Initiative: Heilende Stadt e.V. (Hamburg)
Im Heilgarten in Hamburg-Lurup entsteht ein Sandarium – eine kleine, aber artenreiche Oase für Insekten. Gemeinsam mit bis zu 20 engagierten NachbarInnen sowie SchülerInnen aus dem Stadtteil legen die Aktiven vom Verein Heilende Stadt e.V. eine Fläche mit trockenheitsresistenten Wildpflanzen wie Natternkopf, Sand-Thymian, Kartäusernelke, Wilder Möhre und Mauerpfeffer an. Sie bieten Wildbienen, Käfern und Schmetterlingen Nahrung, Schutz und Nistplätze – und machen zugleich sichtbar, wie schon kleinste Flächen wertvolle Lebensräume schaffen können. Das Sandarium ist Teil des „Grünen Klassenzimmers“, das im Heilgarten entsteht: ein Bildungs- und Heilraum, der Menschen aller Generationen, besonders aber Kinder und Jugendliche, für Natur sensibilisiert. Hier wird Artenvielfalt erlebbar, Naturwissen praktisch vermittelt und das Bewusstsein für Stadtnatur gestärkt. So verbindet der Heilgarten ökologische Aufwertung mit gemeinschaftlichem Lernen – und zeigt, wie sehr Natur und Nachbarschaft voneinander profitieren können.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Heilende Stadt e.V.
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„Ich teile meinen Balkon – mit Bienen, Vögeln und Freunden“
Initiative: Linda Orth, Bonn (Nordrhein-Westfalen)
Auf einem zehn Quadratmeter großen Balkon ist eine kleine Oase entstanden: Strauchbasilikum, Tomaten, Schnittlauch, Mohn- und Sonnenblumen gedeihen hier Seite an Seite – und bieten Vögeln, Bienen und Hummeln ein wahres Festmahl. Für die Bewohnerin ist es ein Genuss, dem Naschen der Insekten zuzusehen, und ein spürbarer Ausgleich im Alltag. Besonders faszinierend sind die Mondwinden, deren große weiße Blüten sich bei Anbruch der Nacht in wenigen Minuten öffnen und köstlich duften, um sich mit dem Sonnenaufgang wieder zu schließen – ein Schauspiel, das NachbarInnen und FreundInnen gleichermaßen begeistert. Mittlerweile hat die Freude am Gärtnern Kreise gezogen: Für Samen und Ableger der Mondwinden gibt es im Gegenzug frische Feigen und selbstgemachte Marmelade. So ist aus einem Balkon nicht nur ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere geworden, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs – ein Beispiel dafür, wie Natur und Gemeinschaft selbst auf kleinstem Raum wachsen können.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Privatinitiative Linda Orth, Bonn
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„Wir gestalten das Lurup von morgen“
Initiative: 100.000 Schmetterlinge in Lurup (Hamburg)
Im Hamburger Stadtteil Lurup gründeten 25 Anwohnende die Initiative „100.000 Schmetterlinge in Lurup“. Gemeinsam machen sie sich für mehr Artenvielfalt und Stadtgrün und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur im Wohnumfeld stark. Ihr erklärtes Ziel: Ein grünes, insektenfreundliches Lurup – direkt vor der eigenen Haustür. In enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Altona, der SAGA Hamburg und weiteren PartnerInnen gestalten die Aktiven blühende Lebensräume auf Privatgrundstücken, öffentlichen Flächen und in Wohnanlagen. Und sie geben ihr Wissen an Kinder und Jugendliche weiter. So bauen de Aktiven im Rahmen eines Schulprojekts einen Naturlehrpfad aus und vermitteln dem Nachwuchs ökologische Zusammenhänge und wie sie die Natur und Artenvielfalt im Stadtteil schützen können. Ihr Erfolg: Immer mehr junge und ältere NachbarInnen machen mit und setzen sich für Biodiversität und Klimaschutz im Stadtteil ein.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / 100.000 Schmetterlinge in Lurup
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„Wir bringen Schönwalde zum Brummen“
Initiative: Nachbarschaftshilfe WGG e.V., Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern)
Mitten im von Neubaublöcken geprägten Greifswalder Stadtteil Schönwalde II haben elf Aktive der Nachbarschaftshilfe WGG e.V. den Gemeinschaftsgarten „Bunte Flora“ geschaffen – ein grünes und offenes Mitmachprojekt für alle, die Lust auf ökologisches Gärtnern, Artenvielfalt und Begegnung haben. Wo Einsamkeit im Viertel oft spürbar ist, gedeiht hier ein einladender Ort. NachbarInnen kommen ins Gespräch, arbeiten zusammen an Beeten und genießen ihre Erfolge bei Kaffee oder Grill. Seit 2017 gestalten die HobbygärtnerInnen naturbelassene Ecken, Blühstreifen, Kräuterspirale, Totholzhecke und Nistkästen. Futterringe und Insektenhotels locken selten gewordene Arten wie Wintergoldhähnchen, Zaunkönige oder Wildbienen zurück in die Nachbarschaft. Alle erfreuen sich am neuen Lebens- und Schutzraum für Insekten und Singvögel.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Nachbarschaftshilfe WGG e.V., Greifswald
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„Wir schaffen Raum für Natur im Schatten der Stahldrachen“
Initiative: Netzwerk HafenCity e.V. (Hamburg)
Wo einst Gebrauchtwagen verkauft und später Müll abgeladen wurde, wächst heute ein neuer Ort für Artenvielfalt: die Drachenwiese. Ihren Namen verdankt sie den markanten Stahldrachen auf der Brücke über dem Schleusenkanal direkt nebenan. Seit Herbst 2024 verwandeln rund 25 Aktive vom Netzwerk HafenCity e.V. gemeinsam mit dem NABU die 1.100 m² große Brache in eine farbenreiche Wildblumenwiese. Dafür brachten die Hobby-GärtnerInnen neuen Magerboden auf, säten regionales Saatgut ein und schufen mit viel Begeisterung die ersten Lebensräume – von Benjeshecken über Käferkeller und Sandarium bis zu Insektenhotels. Bald sollen heimische Sträucher folgen, die Insekten und Vögeln Nahrung bieten, während invasive Pflanzen konsequent entfernt werden. Direkt neben dem „Harry Potter“-Musicaltheater am Großmarkt zeigt die Drachenwiese HamburgerInnen und TouristInnen, dass Stadtnatur überall möglich ist. Kooperationen mit Schulen und Umweltstiftungen wie „Loki Schmidt“ und „Lebensraum Elbe“ sollen das Projekt erweitern und neue Ideen ins Viertel bringen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Netzwerk HafenCity e.V., Hamburg
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„Wir machen aus einer Grünfläche den Mittelpunkt unserer Straße“
Initiative: Unsere Insel – mehr als nur ein Stück Natur, Hirzweiler (Saarland)
Mitten in ihrer Straße haben die AnwohnerInnen eine gemeindeeigene Grünfläche zu neuem Leben erweckt – liebevoll nennen sie sie „die Insel“. Hier wird gemeinsam gesät, gepflanzt und gestaltet: Wildblumen, Blumenzwiebeln und Laubhaufen haben die einst schlichte Fläche in einen bunten Lebensraum verwandelt, in dem Tiere und Pflanzen gleichermaßen ein Zuhause finden. Doch die Insel ist mehr als Natur: Sie ist ein Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft. Kinder spielen hier, Erwachsene tauschen sich aus, und einmal im Jahr feiern alle Generationen zusammen ein Straßenfest. Ziel der AnwohnerInnen ist es, die Insel als artenreichen Lebensraum für Pflanzen und Tiere weiterzuentwickeln und sie zugleich als lebendigen Mittelpunkt ihrer Straße zu bewahren. Die Insel erinnert daran, dass echte Nachbarschaft dort entstehen kann, wo Menschen gemeinsam ihre Umgebung gestalten.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Unsere Insel – mehr als nur ein Stück Natur
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„Wir lassen Vielfalt wachsen – in jeder Hinsicht“
Initiative: EineWeltHaus München e.V. (Bayern)
Das „EineWeltHaus“ München ist ein lebendiges Kulturzentrum – und seit Kurzem auch ein grüner Lern- und Begegnungsort. Während drinnen Lesungen, Konzerte und Diskussionen stattfinden, gedeihen draußen Wildwiesen, Birnbäume und 13 Hochbeete. Der Garten des „EineWeltHaus“ ist so vielfältig wie die Menschen, die ihn pflegen. Ehrenamtliche, NachbarInnen, Mitarbeitende und sogar Hortkinder aus dem Vorderhaus gestalten gemeinsam einen Ort, an dem nicht nur Gemüse, Kräuter und Obst heranwachsen, sondern auch Ideen, Begegnungen und Freundschaften. Die jüngste Neugestaltung hat aus dem Innenhof und der Terrasse einen Lern- und Erlebnisraum für Stadtnatur gemacht – mit artenreichen Pflanzungen, Insekten- und Fledermauskästen, Regenwassernutzung und Kompostierung. Rund 90.000 Menschen besuchen das „EineWeltHaus“ jedes Jahr und entdecken hier, wie Urban Gardening Klima, Biodiversität und Gemeinschaft zugleich stärken kann. So wird der Garten zum lebendigen Beispiel dafür, wie eine grüne Insel mitten im Kulturzentrum neue Energie in die Stadt trägt – und allen offensteht, die mitgestalten wollen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / EineWeltHaus München e.V.
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„Wir tanken Natur mitten in Ramersdorf“
Initiative: Gemeinschaftsgarten rosen_heim, München-Ramersdorf (Bayern)
Wo früher Zapfsäulen standen, wachsen heute Tomaten, Kräuter und Salat: Die Aktiven des Gemeinschaftsgartens rosen_heim haben eine alte Tankstelle in eine grüne Oase verwandelt. Weil der Boden versiegelt ist, gedeihen das Gemüse und die Kräuter in selbstgebauten Paletten-Hochbeeten – gepflegt von 15 engagierten Mitgliedern und vielen helfenden Händen aus der Nachbarschaft. Seit inzwischen zehn Jahren ist der Garten ein lebendiger Treffpunkt für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Generationen. Gemeinsam säen, gießen, bauen und ernten sie – und im Sommer öffnen sie alle zwei Wochen die Gartentore für Aktionen mit NachbarInnen, Schulen und Kindergärten. Aus einer alten Tankstelle in Ramersdorf ist so ein Ort entstanden, der nicht nur frisches Gemüse liefert, sondern auch Gemeinschaft wachsen lässt.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Gemeinschaftsgarten rosen_heim
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„Wir holen die Natur zurück ins Herz der Stadt“
Initiative: Schmitzundkunzt e.V., Köln (Nordrhein-Westfalen)
16 Aktive von Schmitzundkunzt e.V. verwandeln in Köln eine brachliegende Baulücke in ein blühendes Refugium. Seit 25 Jahren ungenutzt, wird die Fläche nun zu einer farbenreichen Oase aus heimischen Wildblumen, Kräutern und Sträuchern – bald ergänzt durch Insektenhotels, Tränken, Totholzhecken und geschützte Rückzugsräume. So entsteht direkt an einer Hauptstraße ein Lebensraum, der Insekten stärkt, das Mikroklima verbessert und zeigt, wie selbst kleinste Flächen Großes für die Artenvielfalt bewirken können. Begleitet von Workshops, Führungen und Aktionen laden die Freiwilligen AnwohnerInnen, Schulen und Interessierte ein, selbst aktiv zu werden. Das Ziel: ein städtisches Netzwerk aus vielen kleinen Naturinseln – und der Beweis, dass jede entsiegelte Fläche zum Paradies werden kann.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Schmitzundkunzt e.V.
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„Wir bringen Leben zwischen Gleise und Gräser“
Initiative: Neupetershainer Geschichten e.V., Neupetershain (Brandenburg)
Wo einst nur vermüllte Brachfläche war, entsteht in Neupetershain ein neuer Treffpunkt für Natur, Nachbarschaft und Ideen: Die 15 Aktiven vom „Neupetershainer Geschichten e.V.“ haben direkt am Bahnhof eine rund 650 m² große Fläche in eine blühende Wiese verwandelt – mit essbaren Pflanzen, Tiny-Wäldern, Nistplätzen und viel Raum für Begegnung. Sie werten das Gelände ökologisch auf, gestalten es behutsam und machen es mit Strom- und Wasseranschlüssen auch als Veranstaltungsort nutzbar. Eine denkmalgerecht freigelegte Pflasterstraße dient heute als naturnahe Bühne und eine Spalierobstwand verbindet Ästhetik mit Artenvielfalt. Insekten, Schmetterlinge, Vögel und sogar Blindschleichen haben den neuen Lebensraum bereits angenommen. Doch die „Wiese für Alle“ ist mehr als ein Naturprojekt: Die Engagierten planen, das Bahnhofsgelände und damit den Ortseingang von Neupetershain neu zu beleben. Mit Aktionen, Bildungsformaten und generationsübergreifendem Engagement zeigen sie, wie aus einer Problemzone ein lebendiger Ort werden kann – für Natur, Nachbarschaft und das ganze Dorf.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Neupetershainer Geschichten e.V.
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„Wir säen Perspektiven in unserem Garten“
Initiative: ev. Kinder- und Jugendtreff "DANKBAR" Alsdorf, Aachen (Nordrhein-Westfalen)
Wo sonst gepflasterte Wege und verdichteter Alltag dominieren, entsteht mitten in der Stadt ein neuer Raum für Natur, Teilhabe und Selbstwirksamkeit: Direkt neben der Evangelischen Christusgemeinde in der Luisenpassage in Alsdorf. Hier verwandeln 25 Freiwillige der offenen Kinder- und Jugendarbeit zusammen mit jungen Menschen in teils schwierigen Lebenslagen sowie AnwohnerInnen, SeniorInnen, Kitas und Schulen eine öffentliche Wiese Stück für Stück in einen gemeinschaftlichen Garten. In Hochbeeten wird gesät, gepflegt und geerntet – ein Anstoß für viele weitere Ideen: Vom Ziehen eigener Keimlinge über das Basteln und Verteilen von Samenbomben bis hin zum generationsübergreifenden Kochen mit dem eigenen Gemüse. Aktionen wie Müllsammeln oder Upcycling fördern zusätzlich Umweltbewusstsein, Kreativität und Gemeinschaftssinn der Aktiven. Für Kinder und Jugendliche ist der Garten zudem ein Erfahrungsraum: Wer sich hier beteiligt, schafft sichtbare Ergebnisse, übernimmt Verantwortung und erlebt sich dabei selbst. Ein Ort, der Natur ins Viertel holt – und jungen Menschen hilft, Wurzeln zu schlagen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / ev. Kinder- und Jugendtreff "DANKBAR" Alsdorf
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„Wir lassen es blühen – mitten in der Stadt“
Initiative: Hausgemeinschaft Küchengartenstr., Hannover (Niedersachsen)
Ein gemeinschaftlich genutzter Hinterhofgarten mitten in Hannover bietet seit vielen Jahren Lebensraum für zahlreiche Tiere: Insektenhotels, Tränken, heimische Stauden und naturnahe Strukturen fördern die Artenvielfalt und bieten Vögeln, Insekten und anderen Kleintieren einen Rückzugsort. Die Gestaltung und Pflege des Gartens ist fest im Alltag der Hausgemeinschaft verankert. Einer der Nachbarn bringt dabei seine Erfahrung in ökologischer Gartenpflege ein und prägt die Entwicklung des Gartens seit Jahren. Regelmäßige Begegnungen wie gemeinsame Kaffeetrinken machen den Garten auch zu einem Ort lebendiger Nachbarschaft. Die Hausgemeinschaft plant derzeit, das Gebäude gemeinschaftlich zu erwerben, um das soziale Miteinander, die günstigen Mieten und den Erhalt des naturnahen Gartens langfristig zu sichern. So bleibt ein Stück urbaner Vielfalt nicht nur als Wohlfühlort für Menschen bestehen, sondern auch als geschützter Lebensraum für viele kleine Gartenbewohner.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Hausgemeinschaft (bald Eigentümergemeinschaft) Küchengartenstr. 3
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„Wir machen Beton lebendig – mit unserem strukturierten Gründach“
Initiative: Hellgä, Lichtenberg (Sachsen)
Von Anfang an grün gedacht: Beim Bau ihres Schuppens planten zwei NachbarInnen ein Gründach, das Lebensraum für Bienen, Hummeln und andere Insekten bietet. Auf rund 30 m² entstand eine strukturierte Kräuterfläche mit Magerboden, die gezielt auf die Bedürfnisse heimischer Insekten abgestimmt ist. Zwischen blühenden Kräutern und Wildpflanzen zeigt sich bereits Wiesencharakter – die passenden Nistquartiere für Insekten entstehen gerade. Mit ihrer Initiative schaffen die beiden NachbarInnen nicht nur ein Insektenparadies, sondern zeigen, wie moderne Bauweise und Naturschutz Hand in Hand gehen können.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Hellgä, Lichtenberg
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„Wir verwandeln triste Schotterflächen in blühende Lebensräume“
Initiative: Stockheimer Interessengemeinschaft e.V., Kreuzau (Nordrhein-Westfalen)
Seit mehreren Jahren verwandelt die Stockheimer Interessengemeinschaft e.V. triste Schotterflächen entlang der Ortsdurchfahrt von Kreuzau-Stockheim in blühende, naturnahe Beete. Mit viel Engagement und ehrenamtlichem Einsatz gestalten 15 bis 20 Teilnehmende verschiedenste Flächen, von einer artenreichen Wildblumenwiese im Kreisverkehr über bunte Beete an Dorfplätzen bis hin zu Blumenhügeln an der Bundesstraße. Alle Pflanzen sind nicht nur Hingucker, sondern auch insektenfreundlich, trockenresistent und salzverträglich – perfekt angepasst an die Herausforderungen des öffentlichen Raums. Jedes Jahr nehmen sich die Engagierten neue Flächen vor: So setzten sie allein im vergangenen Jahr rund 1.000 Thymianpflanzen als pflegeleichte, blühende Bodendecker. Für die kommenden Jahre planen sie weitere Beete und die Gestaltung eines neuen Dorfplatzes, mit dem Ziel: mehr Grün fürs Klima, mehr Lebensraum für Insekten – und mehr Freude für alle in Stockheim.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Stockheimer Interessengemeinschaft e.V.
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„Wir geben der Natur ihren Raum zurück“
Initiative: Eigentümergemeinschaft Wiesenstr., Witten (Nordrhein-Westfalen)
Nach einem heißen Sommer, in dem das Tiefgaragendach der Eigentümergemeinschaft Wiesenstraße 19–21 völlig ausgetrocknet war, haben drei engagierte NachbarInnen die Fläche renaturiert – mit dem Ziel, mehr Lebensqualität für Insekten und Vögel zu schaffen. In diesem Jahr haben die GärtnerInnen mit der Neugestaltung der Pflanzkästen ein Bienenhotel aufgestellt und ein Sandarium angelegt, sodass auch Wildbienen sich hier wohl fühlen können. Durch die naturnahe Pflege hat sich die Pflanzenvielfalt deutlich erhöht. Heute summt und zwitschert es auf dem Dach: Viele Insekten- und Vogelarten haben hier ein neues Zuhause gefunden. Große Bäume im Innenhof sorgen zusätzlich für ein angenehmes Mikroklima – selbst an heißen Tagen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Eigentümergemeinschaft Wiesenstr. 19-21
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„Wir haben eine Überlebensinsel für Insekten angelegt“
Initiative: Pikoparkgruppe, Speyer (Rheinland-Pfalz)
Von Anfang an war das vom Wissenschaftsladen Bonn begleitete Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Pikopark“ als Mitmachangebot gedacht – und genau so leben es die beteiligten MieterInnen der Baugenossenschaft Speyer eG auch: Planung, Anlage und Pflege des Pikoparks liegen seit Beginn in ihrer Hand. Unterstützt werden sie von der Biologin Christiane Brell. Gemeinsam haben sie eine kleine Oase für Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten geschaffen, mit Magerwiesenkräutern, Stauden, Obstbäumen und Beerensträuchern. Auch Igel und Vögel finden hier Unterschlupf. Doch nicht nur die Natur profitiert: Beim Jäten entstanden Freundschaften und die Idee für ein Nachbarschaftsfrühstück. Weitere Projekte folgten, etwa ein Bienenhotel, Hochbeete oder ein Igelhaus. Der Pikopark bietet Naturerfahrungen für Kinder, ein schönes Spielumfeld und einen Ort der Begegnung. Gleichzeitig leistet er einen Beitrag zum Klimaschutz. Vielfalt beginnt vor der Haustür – und verbindet Mensch und Natur.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Pikoparkgruppe
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„Wir sind Bienenretter“
Initiative: Kindergarten Ernsthausen (Hessen)
Im Einsatz für die Bienen: Der Kindergarten Ernsthausen ist beim Bildungsprojekt "Bienenretter" dabei. Durch das gemeinsame Aussähen einer Blühmischung werden die Kinder aktiv zu Bienenrettern und leisten einen Beitrag gegen das weltweite Bienensterben. Den Weltbienentag am 20. Mai wollen die Kinder und ErzieherInnen nutzen, um sich bei den fleißigen Bienen mit blühender Nahrung zu bedanken. Umweltschutz ist bei diesem Projekt ein ganz wichtiges Thema. Am Beispiel der Bienen wird in verschiedenen Aktionen bereits den Kleinsten anschaulich klar, wie schützenswert unsere Umwelt ist und welche Auswirkungen das Verhalten der Menschen auf die Natur hat.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Kindergarten Ernsthausen
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„Ich pflanze ein Paradies in luftiger Höhe“
Initiative: Marianne Manske, Konstanz (Baden-Württemberg)
Seit Februar 2024 entsteht auf einem fünf Quadratmeter großen Balkon ein kleines Paradies – ein vielfältiger Lebensraum für Moose, Flechten, Thymian, Lavendel, Kiwi, Wein, Hamamelis, Ginkgo, Oliven- und Pfirsichbaum, Vögel, Wildbienen und mehr. Die Initiatorin nutzt die Natur nicht nur, sondern nimmt sie wahr und unterstützt sie. Mit Geduld und nach dem Vorbild natürlicher Ökosysteme wie den Prinzipien des Regenwaldes schafft sie eine nachhaltige Balance und Artenvielfalt. Für die Initiatorin, die selbst mit einer Schwerbehinderung lebt und wenig soziale Kontakte hat, sind die Pflanzen und Tiere mehr als Gestaltungselemente – sie sind echte Nachbarn. Gemeinsam mit ihnen entsteht ein lebendiger Raum, der zeigt, wie viel Leben selbst auf kleinem Raum möglich ist.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Balkonparadies
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„Wir schaffen einen Ort der Begegnung, an dem Menschen gemeinsam gärtnern und voneinander lernen“
Initiative: Essbarer Garten Schilfhof, Potsdam (Brandenburg)
Im Potsdamer Stadtteil Schlaatz, einer Plattenbausiedlung im Süden der Stadt, ist in den letzten Jahren ein kleiner Gemeinschaftsgarten entstanden. Unmittelbar am Marktplatz haben Nachbarinnen und Nachbarn eine brachliegende Grünfläche in einen essbaren Garten verwandelt. Mittlerweile pflanzen sie im dritten Jahr erfolgreich Wassermelonen, Feigen, Salatgurken und vieles mehr und fördern so ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und regionale Selbstversorgung. Neben den Pflanzbeeten wurden Ruhezonen, Sitzgelegenheiten und Plätze für gemeinsame Aktivitäten geschaffen. Auch die Kooperation mit den angrenzenden Schulen, deren Kinder die Aktiven im Rahmen von Projekttagen unterstützen, belebt den Garten.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Essbarer Garten Schilfhof
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„Wir schaffen mit unseren tierischen Helfern eine schöne, artenreiche Grünfläche“
Initiative: Vierbeinige Landschaftsgärtner, Wörth-Büchelberg (Rheinland-Pfalz)
Die NachbarInnen von der Initiative "Vierbeinige Landschaftsgärtner" haben privat Schafe und Ziegen und pflegen zusammen mit ihren Tieren verschiedene Grundstücke. Mit Hilfe der Schafe und Ziegen haben sie schon die Artenvielfalt auf einer anderen Fläche auf natürliche Art und Weise gesteigert. Dort wachsen jetzt viele Wildkräuter und Blumen (auch seltene Orchideen). Unser neues Projekt: gemeinsam mit den Schafen und Ziegen ein verwildertes Grundstück zu einer schönen Wiese umzugestalten. Die Ziegen sollen die Brombeeren und das wilde Gestrüpp verdrängen, die Schafe die bestehende Grünfläche für mehr Biodiversität beweiden. Und die engagierten NachbarInnen werden die bereits vorhandenen Obstbäume auf dem Grundstück freilegen und pflegen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Vierbeinige Landschaftsgärtner
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„Wir machen unsere Region grüner“
Initiative: Wäller Helfen e.V., Oberroßbach (Rheinland-Pfalz)
Die Initiative „Wäller Helfen“ aus Oberroßbach im Westerwaldkreis forstet auf. Das Ziel: 100.000 Bäume für den Westerwald. Gemeinsam mit Schulen, Kindergärten Vereinen und Nachbarschaften haben es die Engagierten in den letzten vier Jahren dank der Unterstützung von mehr als 10.000 Ehrenamtlichen bereits geschafft, die stolze Menge von 81.000 Bäumen zu pflanzen – da ist die 100.000 gar nicht mehr so fern. Neben der gelebten Nachbarschaft ist es den Aktiven auch ein Anliegen, mit dem Projekt die Umweltbildung an Kindergärten und Schulen zu fördern. Gemeinsam verfolgen alle das Ziel, die Region zu erhalten – und sind motiviert, auch im fünften Jahr der Aktion alles zu geben.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Wäller Helfen e.V.
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„Wir werten Flächen für die Natur auf“
Initiative: Buntes Band durch Gnarrenburg (Niedersachsen)
In Zeiten der Versiegelung und des Einheitsgrüns in Siedlungen und Kulturlandschaft sind Biodiversität und Biotopverbund wichtiger denn je. Deshalb hat die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Gnarrenburg das Projekt "Buntes Band durch Gnarrenburg" initiiert. Möglichst viele Flächen in den 12 Ortschaften der Gemeinde sollen für die Natur aufgewertet werden – durch die Rückgewinnung der Wegeseitenränder, die Anlage von Blühwiesen und -streifen und die ökologische Aufwertung von Gewässern. Diese Maßnahmen werden mit den PrivateigentümerInnen, OrtsrätInnen, BürgerInnen, Jägerschaften und LandwirtInnen durchgeführt. Durch die unterschiedlichen AkteurInnen in dem Projekt ist die positive Strahlkraft auf die Bevölkerung besonders groß: Viele NachbarInnen haben in ihrem Garten bereits kleine Naturoasen angelegt.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Buntes Band durch Gnarrenburg
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Die Gewinner von „Jede Wiese zählt!“ 2024
„Wir bringen Kinder in direkten Kontakt mit der Natur“
Initiative: AckerRacker, Kempenich
Einen wertschätzenden Umgang mit der Natur und mit Lebensmitteln lernen die Kinder im wolfcraft-Kindergarten. Seit 2022 läuft dort das Projekt AckerRacker. Die dafür angelegten Beete werden nun jährlich von den Kindern sowie den Erzieherinnen mit verschiedenen Gemüsesorten bepflanzt. Unterstützt werden sie dabei vom Acker Racker e.V. und den Acker-Buddies. Auftakt zur diesjährigen Pflanzsaison war Ende Mai. Wissen und Wertschätzung in Sachen Natur vermitteln, Gemeinschaft stärken und für Bewegung an der frischen Luft sorgen – dafür steht das Projekt AckerRacker.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / AckerRacker
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„Wir gestalten gemeinsam unseren Quartiersgarten“
Initiative: win - Wohnen in Nachbarschaften e.V., Hannover
Die Idee des Quartiersgartens entstand im Rahmen eines Projekts des Quartiersmanagements Wiesenau und des win e.V. Eine Gruppe engagierter Nachbarinnen und Nachbarn traf sich im Frühjahr 2024, um im Hinterhof eines Mietshauses einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Dort haben die Aktiven Kartoffeln, Zwiebeln, Bohnen, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kohlrabi, Paprika, Basilikum und Minze gepflanzt. Die Ernte ist für alle im Quartier zugänglich, und jeder ist eingeladen, beim Gärtnern mitzuhelfen. Das frische Gemüse wird auch für Aktionen wie die Suppenküche genutzt, in der Ehrenamtliche für Nachbarinnen und Nachbarn kochen. Die Nachbarschaft zu vernetzen und eine gesunde Lebensweise zu fördern, dafür setzen sich die Aktiven vom Quartiersgarten ein. Im Frühjahr 2025 möchten sie ein Hochbeet installieren, damit auch bewegungseingeschränkte Menschen mitgärtnern können.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / win - Wohnen in Nachbarschaften e.V.
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„Wir haben mit einem „Permablitz“ einen Garten für Alle angelegt“
Initiative: Bluepingu e.V., Nürnberg
Die „Halle für Alle“ ist eine 1000 Quadratmeter große, ehemalige Autowerkstatt, in der KünstlerInnen, HandwerkerInnen und andere Aktive Kunst schaffen und Gemeinwohl-Projekte verwirklichen. Ein bereichernder Ort, an den allerdings ein gar nicht schöner, weil vernachlässigter und vermüllter Grünstreifen angrenzte. Um diesen in einen schönen Garten für Alle zu verwandeln, luden die Aktiven von Blueping e.V. HallennutzerInnen, NachbarInnen und andere Interessierte zu einem „Permablitz“ ein – einer Methode der Permakultur, bei der viele Menschen zusammenarbeiten, weshalb blitzschnell etwas entsteht. In diesem Fall bauten die Engagierten eine Sitzbank, ein Rankgitter, eine Terrasse und ein Kompostklo, legten Beete an und pflanzten gespendete Beerensträucher. Nach dem „Blitz“ fand sich eine aktive GärtnerInnengruppe aus HallennutzerInnen und NachbarInnen zusammen, die den Garten für Alle nun weiter pflegt und gestaltet.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Bluepingu e.V., Nürnberg
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„Wir schaffen ein zauberhaftes Umfeld“
Initiative: Kants Garten, Duisburg
Zehn neue Wildblumeninseln haben 20 Aktive von der Initiative Kants Garten im Kantpark angelegt. Dafür haben sie 1.000 Wildblumen selbst gezogen, die besonders wichtig für oligolektische (spezialisierte) Insekten sind. Diese bedürfen der besonderen Unterstützung und werden nun hoffentlich zahlreich angelockt. Zusätzlich haben die Gärtnerinnen und Gärtner Saat für einjährige Blumen ausgesät. Die Blüten sind eine bunte Augenweide und werten den Park für alle Anwohnenden als ihren "Garten" und als Ort der Begegnung auf. Die Kinder im Quartier genießen das lebendige Abenteuer Wiese. Ein Drittel der Wiesen im Kantpark werden seit 2022 auf Initiative von Kants Garten extensiv gepflegt. Bankette umranden sie, Wege führen durch sie hindurch, gemähte Plätze und "Zimmer" laden zum Verweilen ein. Die Aktiven schaffen so anziehende Orte und ein zauberhaftes Umfeld und leisten einen wertvollen Beitrag zu Artenvielfalt und Biodiversität.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Kants Garten
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„Wir sind eine blühende Gemeinschaft“
Initiative: Dorf Eissel e.V., Verden
Mehr Natur, mehr Insekten und ein schöneres Dorf: Gemeinsam haben die Aktiven von Dorf Eissel e.V. Blühmischungen „vor und hinterm Gartenzaun“ ausgesät – an Straßen, Wegen, auf Verkehrsinseln, in der Feldmark, am Weser-Radwanderweg und sogar auf dem Friedhof, wo es früher nur große Rasenflächen gab. 2018 ging’s los mit 10 kleinen Flächen auf 400 Quadratmetern, mittlerweile hat sich die Fläche auf 5.000 Quadratmeter ausgedehnt. Im Sommer laden die Vereinsmitglieder das ganze Dorf zur Blütenschau ein, bei Feldrundfahrten kann jeder die blühenden Wiesen bestaunen und hautnah erleben. Für 2025 hat der Verein noch mehr vor: eine „Blütenolympiade“, bei der jede Blüte zählt. Wichtig ist den Aktiven von Dorf Eissel e. V., die Biodiversität zu steigern und Insekten durch Blühflächen und Streuobstwiesen neuen Lebensraum zu schenken. Dafür packen alle mit an: Kinder, Eltern, Großeltern, egal ob schon lange einheimisch oder gerade erst zugezogen, alle arbeiten sie gemeinsam Hand in Hand.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Dorf Eissel e.V., Verden
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Sonderpreis Dachbegrünung
„Wir haben eine unbenutzte Dachfläche in ein Dachgartenparadies verwandelt“
Initiative: Bürgerverein Vilich-Müldorf, Bonn
In einer Gemeinschaftsaktion engagierter Freiwilliger entstand auf dem alten Hochbunker in Vilich-Müldorf eine Gartenanlage mit 21 Hochbeeten. Der Dorfimker stellte zusätzlich vier Bienenstöcke auf. Die für die Hochbeete zuständigen BeetpatInnen sind in der Gestaltung frei, die Beete werden jedes Jahr neu bepflanzt. Durch die individuelle Bepflanzung mit Gemüse, Kräutern, Blumen und Stauden ist es gelungen, aus der schwarzen, unbenutzten Dachfläche einen Naherholungsort mit einem gesunden Microklima zu schaffen. BesucherInnen der „Offenen Gartenpforte“ aus ganz NRW, AnwohnerInnen aus der Gemeinde oder der Nachbarschaft überzeugen sich regelmäßig von der herrlichen Idee und Umsetzung und sind begeistert von der Anlage. Viele BesucherInnen nehmen Anregungen zur eigenen Gestaltung ihrer privaten oder örtlichen Freiflächen mit und sind dankbar für die Tipps und Tricks, die sie erhalten können.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Bürgerverein Vilich-Müldorf
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Die Gewinner von „Jede Wiese zählt!“ 2023
„Wir haben eine Benjes-Hecke gebaut“
Initiative: Haar zum Anbeißen, Haar
Nach dem Vorbild des Landschaftsgärtners Hermann Benjes haben wir in einer Gemeinschaftsaktion, die sich über mehrere Wochenenden hinzog, eine ca. 70 Meter lange Hecke gebaut. Eine sogenannte Benjes-Hecke besteht aus zwei parallel verlaufenden Barrieren aus Geäst und Reisig, in deren Zwischenraum Heckensträucher gepflanzt werden. An die 100 Pfosten mussten wir einschlagen, um unsere Hecke zu stabilisieren. Die Kolleg:innen vom Bauhof haben uns drei große Haufen Astschnitt angeliefert, aus denen wir dann die Hecke gebaut haben.
Mit dieser Aktion konnten wir unser Gemeinschaftsgefühl weiter stärken. Uns liegt aber auch am Herzen, die Idee von Hermann Benjes weiterzutragen. Deshalb haben wir ein Informationsschild aufgestellt, mit dem wir die Bürger:innen über das Konzept der Benjes-Hecke informieren.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Haar zum Anbeißen, Haar
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„Wir machen eine wilde und vermüllte Parzelle zu einem Gemeinschaftsgarten“
Initiative: FrauenVielfalt Tornesch
Wir haben im April 2022 eine Kleingartenparzelle übernommen und setzen sie gemeinsam nach und nach in Stand. Wir fördern die Vielfalt von Flora und Fauna, indem wir naturnah gärtnern.
Mit diesem Projekt wollen wir Menschen zusammenbringen, die Lust haben, gemeinsam zu gärtnern und die selbst keinen Garten besitzen. Am Anfang hatten wir eine wilde Parzelle voller Müll. Inzwischen stehen dort Hochbeete und es gibt ein gemeinsames Kartoffelbeet. Seit Kurzem haben wir eine Hütte und ein paar Möbel. Bei uns gärtnern Familien, Rentner und junge Leute.
Wir finanzieren uns komplett durch Spenden. Wenn wir jetzt noch Geld für ordentliche Gartengeräte oder einen Rasenmäher hätten, wäre unsere Welt perfekt.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / FrauenVielfalt Tornesch
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„Wir machen aus einer Brachfläche einen Gemüsegarten“
Initiative: Green Pauli by STADTGEMÜSE Hamburg
Das GreenPauli-Projekt ist eine grüne Oase mitten auf St. Pauli. Die ÜberQuell Brauereiwerkstatt schafft hier zusammen mit der WAS TUN! Stiftung einen Ort, an dem Einzelpersonen, Institutionen und Initiativen zusammenkommen und ganz nach den individuellen Bedürfnissen an diesem Garten teilhaben können. Neben dem wöchentlichen, offenen Gartentermin gibt es auch immer wieder kollektive Anpack-Aktionen. Die Ziele des sozialen Urban-Farming Projektes sind: Freude an nachhaltiger Lebensweise mit regionalem Gemüseanbau, mehr Miteinander im Stadtviertel und Erholung in einer grünen Oase.
Auf 220 Quadratmetern stehen seit Juli dieses Jahres 28 Hochbeete für eine gemeinschaftliche Nutzung bereit. Fast ganzjährig können Gemüse und Kräuter – von Kürbis bis Schnittlauch – gesät und gepflegt werden. Die Erzeugnisse dürfen für den gemeinsamen Verbrauch oder für gemeinschaftliche Events geerntet werden. Das Projekt GreenPauli hat eine langfristige Zielsetzung und feiert soziales Engagement, die Begrünung des urbanen Umfelds und produziert ganz nebenbei auch noch saisonales Gemüse.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Green Pauli by STADTGEMÜSE Hamburg
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„In unserer Tagespflege lernen Kinder den Umgang mit der Natur“
Initiative: Natur-Kindertagespflege Magdeburg
Ein ehemals verwilderter Pachtgarten (300 m²) bildet heute das Herzstück der pädagogischen Arbeit in der Natur-Kindertagespflege inmitten des Magdeburger Stadtteils Buckau. Gemeinsam mit den Betreuungskindern der Einrichtung, Kindern aus der Nachbarschaft sowie deren Eltern werden hier alljährlich 14 Gemüsebeete angelegt und bewirtschaftet. Im Vordergrund steht der achtsame, wertschätzende und ressourcenorientierte Umgang mit der Natur, ihre Entwicklung und Veränderung sowie die eigene Wahrnehmung als Teil eines großen Systems.
Ebenso dient eine begrünte Außenfläche (100 m²) mit vier Hochbeeten zum Anlegen von Gemüsepflanzen und Beerenobst. Sie ist zugleich Außengelände für die Kita und grüne Oase für alle Nachbarn des angrenzenden Mehrfamilienhauses, die sich ebenfalls an den Pflanzaktionen beteiligen.
Das Pflanzen, Pflegen, Beobachten, Säen, Ernten und Verwerten von selbst gezogenem Gemüse, das Herstellen von Speisen aus eigenem Gartenobst sowie die Kompostierung aller Abfälle bilden die Grundlage einer weitreichenden Nachhaltigkeitserziehung im Einklang mit der Natur.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Natur-Kindertagespflege Magdeburg
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„Wir begrünen ehemalige Parkplätze in Hamburg-Dulsberg“
Initiative: Urban Gardening Elsässer Platz
Im Rahmen der Neugestaltung des Elsässer Platzes sind wir – eine Gruppe engagierter Nachbar*innen in Absprache mit dem Stadtteilbüro Dulsberg – dabei, eine ehemalige Parkfläche zu begrünen. Hierfür haben wir bisher zwei der neu geschaffenen Flächen mit bienenfreundlichen Pflanzen versehen. Das Projekt läuft seit April 2022 und wird in den kommenden Wochen auf die übrigen Pflanzflächen am Elsässer Platz ausgeweitet. Die Nachbar*innen und Besucher*innen des Platzes lieben die schöne Blütenpracht.
Unser Wunsch ist es, sowohl für Nachbar*innen als auch für Bienen und andere Tiere einen schönen Lebensraum am Elsässer Platz in Dulsberg zu schaffen. Wir freuen uns darauf, dem Platz weiterhin ein positives Außenbild zu verleihen und eine gute Atmosphäre für Jung und Alt zu schaffen.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Urban Gardening Elsässer Platz Hamburg
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„Wir machen aus Abfall Kompost für die Nachbarschaft“
Initiative: Münzgarten Hamburg
Als Nachbarschafts- und Stadtteilgarten existiert der Münzgarten seit nunmehr 10 Jahren. Er wird nicht nur durch Nachbarinnen und Nachbarn bespielt, sondern in Kooperation mit der Grünwerkstatt des Werkhauses (Modellprojekt: soziale und künstlerische Einrichtung für obdachlose Jugendliche) und dem Treffpunkt Münzburg (Tagesförderstätte für Menschen mit Betreuungsbedarf) betrieben.
Jetzt entsteht im Münzgarten ein neuer Drei-Kammern-Komposter. Mit dem Kompost wollen wir das Recycling-Angebot von pflanzlichen Abfällen in der Nachbarschaft fördern und so selbst wertvolle Komposterde herstellen. Mit dieser werden Begrünungsaktionen im Münzgarten selbst und – durch eine kostenlose Herausgabe der Komposterde – auch Begrünungsaktionen im öffentlichen und nachbarschaftlichen Raum gefördert.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Münzgarten Hamburg
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„Wir regen Kinder zum Mitgestalten ihrer Umwelt an“
Initiative: Freie Schule Magdeburg
Mit unserem Projekt wandeln wir Rasenflächen zu einer Insektenwiese um und begrünen unseren Schul-Innenhof. Unser Ziel ist es, Kinder für Umwelt-Themen zu sensibilisieren und ihnen die aktiven Mitgestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Wir wünschen uns, dass die Kinder die Planung und Durchführung als gemeinsamen Prozess mit Pädagogen und Pädagoginnen erleben.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Freie Schule Magdeburg
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„Wir schaffen bunte Pflanzen-Inseln mitten im Berliner Autoverkehr“
Initiative: mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V., Berlin
Seit fünf Jahren bringen wir elf Blumenbeete rund um den U-Bahnhof Gneisenaustraße in Berlin-Kreuzberg zum Blühen ¬– und setzen so der Vermüllung, dem Asphalt, dem Verkehr und der Anonymität der Großstadt etwas entgegen. An einem sozialen Brennpunkt schaffen wir inmitten des vierspurigen Autoverkehrs bunte Inseln mit knallrotem Orientmohn, violettem Wiesen-Salbei, gelben Königskerzen und anderen Schönheiten – willkommene Nahrung für Wildbienen und Schmetterlinge.
Bewässert werden unsere Beete mit einer historischen Schwengelpumpe. Unter dem Titel „Am Dorfbrunnen“ findet dort jeden Freitag ein Gießtreff statt, bei dem die halbe Nachbarschaft zusammenkommt, beim Gießen hilft und sich austauscht. Auch unser Projekt „Sprechendes Blumenbeet“ setzen wir fort und versehen jedes Beet mit einem QR-Code, der zu einer lustigen Audio-Botschaft führt.
Durch Achtsamkeit, Sorgfalt und die Bereitschaft, Verantwortung für dieses Stück Straßenbegleitgrün zu übernehmen, tun wir etwas gegen die zunehmende Versiegelung, unterstützen Wildbienen und machen ein kleines Stückchen Großstadt lebenswerter.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. Berlin
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„Wir ersetzen Betonplatten durch Hochbeete“
Initiative: Strieskanne UFER-Projekte e.V., Dresden
Unser Gemeinschaftsgarten Strieskanne wurde im Jahr 2019 gegründet. Da auf unserer bisherigen Fläche ein Spielplatz gebaut werden soll, sind wir dieses Frühjahr auf eine neue Fläche umgezogen: 800 m² Betonplatten, teils auf einem unterirdischen Heizöltank gelegen, gilt es zu begrünen.
Mit Hilfe der Stadt wurden einige Betonplatten entfernt und die Flächen wurden mit Erde gefüllt. Mittlerweile wächst in mehreren Hochbeeten Gemüse heran und die ausgesäten Pflanzen blühen an jeder Ecke.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Strieskanne UFER-Projekte e.V. Dresden
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„Bei uns lernen Kinder, wie man Honig erntet“
Initiative: Elterninitiative Familienzentrum Bremerhaven
Inmitten von Sozialwohnungen haben wir eine kleine Oase für die Familien hier in Grünhöfe geschaffen. Es war nicht immer leicht, die Pastoren, die Kollegen und die Familien mit vielen unterschiedlichen Kulturen davon zu überzeugen, dass wir hier eine grüne Gemeinde werden wollen, aber es ist uns gelungen.
Zwischenzeitlich haben wir viele Projekte auf den Weg gebracht: Wahrnehmungsförderung mit der Natur und den Tieren, indem wir kontinuierlich mit den Kindern und Müttern aufs Land gefahren sind. Wir haben Kartoffeln gepflanzt, Stauden und Gemüse angesät. Im Frühjahr wurden über 500 Frühblüher gesetzt, wir haben drei neue Obstbäume gepflanzt und drei Hochbeete aufgestellt – mit Gemüsesorten, die wichtig für die Bienen sind.
Seit fünf Jahren gibt es das Bienenprojekt im Familienzentrum. Einmal in der Woche schauen die Kids, ob es eine Brut gibt und ob die Königin und das Volk gesund sind. Zum Projekt gehört natürlich auch die Honigernte.
Jetzt im Herbst werden wir noch weitere Frühblüher pflanzen. Hierfür haben wir ein großes Stück von der Rasenfläche abgetrennt.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Elterninitiative Familienzentrum Bremerhaven
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„Wir engagieren uns für eine weiterhin lebenswerte Umwelt“
Initiative: Garten der Zukunft (Trockenheitsresistenz) Hamburg
Wir sind Grünpaten einer öffentlichen Grünanlage in Hamburg-Eppendorf. Vor allem der Bauerngarten ist eine Pracht und lockt Mitmenschen und Insekten in großer Zahl an. Doch wie soll es weitergehen, wenn die Sommer zunehmend heißer und trockener werden? Welche Pflanzen kommen mit dem sich rasant verändernden Klima zurecht und welche Ansprüche stellen sie?
Zurzeit bauen wir einen Teil des Grünanlagen-Randstreifens zu einem "Garten der Zukunft" um. Trockenheitsverträglich, insektenfreundlich und nach Möglichkeit auch noch winterhart. Und in dieser Hinsicht gibt es mehr Pflanzen, als man im ersten Moment denkt. Oft haben sie ihren Ursprung im mediterranen Raum und bevorzugen ganz andere Böden, als uns die Blumenerden-Industrie zu verkaufen versucht.
Meter für Meter kämpfen wir uns voran, machen uns sachkundig, tauschen Böden und Pflanzen aus und sind gespannt auf das kommende Jahr und all die Erfahrungen, die wir noch machen werden ¬– und die wir dann gern weitergeben, für eine weiterhin lebenswerte Umwelt!
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Garten der Zukunft (Trockenheitsresistenz) Hamburg
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„Wir machen an der Uni München aus ausrangierten Paletten Hochbeete“
Initiative: Eat Your Campus, Bayern
Eat Your Campus ist ein Urban Gardening Projekt an der Hochschule München, selbstständig organisiert durch die Studierenden aus verschiedensten Fachbereichen. Für uns steht besonders der Anbau von Nutz- und insektenfreundlichen Pflanzen im Vordergrund. Dieses Jahr wurden sechs neue Hochbeete aus ausrangierten Paletten sowie ein Gewächshaus gebaut, zwei Bodenbeete angelegt und bepflanzt, fünf Bäume und eine Beerenhecke gesetzt.
Für die Studierenden entsteht so ein attraktiver Ausgleich und ein Rückzugsort am Campus. Durch gemeinsame Pflanz- und Gestaltungsaktionen sowie Workshops möchten wir das soziale Miteinander fördern. On top vermitteln wir durch die Pflege und Ernte eigenen Gemüses die Wertschätzung von Lebensmitteln.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Eat Your Campus München
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„Wir bringen einen vernachlässigten Innenhof in einem sozialen Brennpunkt zum Blühen“
Initiative: Rosa Rose Gemeinschaftsgarten, Berlin

An einem problematischen Standort ein Garten für alle zu sein ¬– das ist unser Ziel. Wenn wir Bauprojekte in Angriff nehmen, dann generationsübergreifend und inkludierend. Ob abgelegene Bänke für Ruhesuchende, ein Picknicktisch für geselliges Beisammensein oder eine Kinder-Malecke: Bei uns findet jede(r) seinen Lieblingsplatz.
Mittlerweile haben wir weitere Teile eines vernachlässigten Innenhofs erschlossen und u.a. eine Hummelwiese mit Hummelhotel sowie ein Piratenschiff-Gemüsebeet angelegt, einen Spielplatz mit Kinderbeeten gebaut und unsere Wildblumenwiese perfektioniert. Kurz: Unser Garten erblüht immer weiter und wird in der Nachbarschaft immer mehr geschätzt.
Für unsere Wildtiere haben wir Nistkästen, Behausungen, Futter- und Wasserplätze geschaffen und nun zwei Eichhörnchen, diverse Vögel, einen Igel und viele Insekten im Garten. Die Wildblumenwiese lassen wir im Winter als Überwinterungsplatz für die Insekten stehen und säen sie im Frühjahr neu ein. Berlin braucht solche wertvollen Inseln sehr, und wir brauchen sie auch.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Rosa Rose Gemeinschaftsgarten Berlin
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„Wir schaffen Blüh- und Grünflächen in 10 Ortschaften“
Initiative: AG Nachhaltiges und blühendes Wendeburg, Niedersachsen
In der Gemeinde Wendeburg initiiert unsere Initiative Blüh- und Grünflächen und unterstützt deren Anlage und Pflege. Wir identifizieren geeignete Flächen und suchen dann Partner für die Pflanzung, Aussaat und Pflege. Alternativ werden die Projekte direkt aus dem Kreis der AG Nachhaltiges Wendeburg, insbesondere der Untergruppe Blühendes Wendeburg, umgesetzt.
Pflanz-Initiativen aus den Ortschaften bieten wir unsere Hilfe an und stimmen uns dazu mit der Gemeindeverwaltung (Bürgermeister, Ortsräte, Bauamt, Bauhof usw.) ab. Wir setzen uns dafür ein, dass mittelfristig Projekte in allen Ortschaften der Gemeinde umgesetzt werden.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / AG Nachhaltiges Wendeburg, Untergruppe Blühendes Wendeburg
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„Wir bauen Blühwiesen-Saatgutautomaten auf Wangerooge“
Initiative: Naturschutz2go goes Inselheim Rüstringen
Gemeinsam mit Jonte Mai von Naturschutz2go, haben wir mit Schüler*innen Saatgut-Automaten für das Inselheim Rüstringen auf Wangerooge, für das Wilhelmshavener Gymnasium NGW und die Insel Juist gebaut. Vor dem Inselheim ist ein besonders schöner Vorgarten mit einen Blühstreifen, Nisthilfe und Insektenhotel geschaffen worden. Jonte wird im Herbst erneut auf die Insel kommen und zahlreiche Frühblüher auf dem Gelände des Inselheims mit Gästen einpflanzen. Und wir planen noch viel mehr: Postkarten für Gäste im Inselheim, um die gute Idee weiterauszusäen. Und auch den Bau mit Schüler*innen und anderen Gästen von Hochbeeten mit Kräutern.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Naturschutz2go goes Inselheim Rüstringen
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„Wir schaffen einen Garten im Gewerbegebiet“
Initiative: Gemeinschaftsgarten Prien am Chiemsee
Unser Gemeinschaftsgarten liegt mitten im Gewerbegebiet hat 3000 m², wovon 2800 m² mit Gemüse und Blumen bepflanzt wurden und jährlich neu werden. 200 m² Wiese werden mit Sense gemäht, ein Wiesenstreifen um den Garten wird abgemagert, so dass sich Wildblumen wieder ansiedeln. Eine Benjeshecke wird von Insekten dankbar angenommen. Es sind zwei Insektenhotels vorhanden und ein Trockengarten mit Steinen wird für Eidechsen hergerichtet.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Gemeinschaftsgarten Prien am Chiemsee
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„Wir betreuen 25 Beete in Hamburg“
Initiative: Grüne Strasse, Hamburg
Unsere Beete im Straßenbegleitgrün umfassen eine Gesamtfläche von ca. 1.000 m². Alle Beete sind thematisiert – z. B. Duft- und Kräuterbeete. Für die Gedenkstätte Geschwister-Scholl „weiße Rosen“ und „Wildblumenwiese“, als Tankstelle für Bienen und seltene Schmetterlingsarten, auf dem Eppendorfer Marktplatz.Wir verschönern Hamburg-Eppendorf, entsiegeln die festgetretenen Beete um die Bäume und sorgen damit für weniger Wasserschwund durch versiegelte Flächen. Wir aktivieren die Nachbarschaft zur Selbstgestaltung unseres Stadtteils. Mittlerweile wurden über 10.000 Blumenzwiebeln gepflanzt und in allen Beeten blüht es bis in den Herbst.
Foto: ©Netzwerk Nachbarschaft / Shia Vaders
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„Wir begrünen das Außengelände unseres Mehrfamilienhauses“
Initiative: Nachbarschaftlich Wohnen Dormagen, NRW
Wir haben bereits einen großen Staudengarten, einen Schattengarten, einen Wall mit essbaren Pflanzen und Kräutern sowie Wildblumenbeete und Raseninseln angelegt. Wir wollen einen Gegenpol schaffen zu den überwiegend gepflasterten Vorgärten und. Schotterflächen in dem Neubaugebiet und deren Besitzer anregen, die Flächen naturnaher zu gestalten.
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„Wir legen einen Naschgarten mit Hochbeeten an“
Initiative: Lohmar hilft e.V.
Wir haben eine Weide mit 3.500 qm am Wanderweg 18 in Lohmar Jexmühle gepachtet. Diese soll - jeweils, abgetrennt mit Stromzaun - von unseren beiden Moorschnucken abgefressen werden. Entlang des Wanderweges legen wir mit Obstgehölzen und Beerensträuchern aber einen abgetrennten Naschgarten an, der zusätzlich als Bienenwiese eingesät wird. Hochbeete für Gemüsesorten ergänzen das Projekt. Wir haben Sonnenplätze für Ringelnattern und Blindschleichen angelegt und päppeln Waldameisenhäufen ( nach der Borkenkäfer Rodung ) wieder auf.
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„Wir lassen den Kölner Westen aufblühen“
Initiative: Schmitzundkunzt
Im März 2023 haben wir mit unserem Verein im Herzen Kölns mit großem finanziellen Einsatz ein 1.500 qm großes Areal zum Stadtgärtnern erschlossen, um hier im Rahmen eines sozialen Projektes Nachbarschaften zu verknüpfen. Beim Gärtnern lernen sich Nachbar*innen kennen und treten in den Dialog. Alle gemeinsam helfen einander. 90 Personen von unserem Verein betreuen dieses Urban Gardening Projekt im Kölner Westen. Zusätzlich zu den großen Hochbeeten gestalten wir Blühwiesen, Totholzhecken und viele weitere naturbezogene Flächen in Zusammenarbeit mit der Kölner Realschule am Ort. Das Projekt erfreut sich schon jetzt höchster Beliebtheit und ist ein sozialer Treffpunkt! In Kürze möchten wir damit beginnen, angrenzende fast 2.000 qm große Wiesenflächen als bienen- und insektenfreundliche Blühwiesen anzulegen.
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Gewinner „Jede Wiese zählt!“ 2022
Preisträger: Der „Dossegarten" aus Wittstock, Brandenburg
Die Mitglieder des „Lern & Gemeinschaftsgarten ‚Dossegarten‘“ in Wittstock, Brandenburg wurden für ihre Garten- und Artenschutzaktivitäten ausgezeichnet, die auf den gesamten Wohnblock ausstrahlen. Die AnwohnerInnen erschlossen zahlreiche neue Gartenparzellen, legten eine Streuobstwiese und sechs Hochbeete an. „So ist es uns gelungen, auch bewegungseingeschränkte BewohnerInnen zu integrieren,“ sagt Mitorganisatorin Cathleen Riewe. Mit dem städtischen Gymnasium in Wittstock baute die Gemeinschaft einen Lehrbienenstand auf. Der wird jetzt von den Mitgliedern einer Bienen- und Garten AG bewirtschaftet.
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Preisträger: Das Gartenprojekt „Linse", Hamburg

Ein ehemaliger und verwilderter Schrebergarten mit 425m² in Hamburg-Stellingen animierte eine Gemeinschaft von Anwohnenden, das Nutzgartenprojekt „Linse“ ins Leben zu rufen. Ihr Ziel: generationsübergreifendes Gärtnern mit dem Schwerpunkt Gemüseanbau. Sie legten einen Gemüsegarten an, bauten einen Geräteschuppen und stellten Regentonnen auf. Der Gemüseanbau bringt bereits jetzt eine reiche Ernte. „Im nächsten Jahr wollen wir Beerensträucher und ein mediterranes Kräuterbeet anlegen, einen Sitzplatz und ein Gewächshaus bauen“, berichtet Mitorganisatorin Simone Zückler von der Baugemeinschaft Hamburger Wohnen eG.
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Preisträger: „Parkwildnis Haar“, Bayern
Die rund 30 Aktiven des Bürgerprojekts „Parkwildnis Haar“ erhalten eine Auszeichnung für die erfolgreiche Belebung einer großen Brachfläche. Die Aktiven organisierten ihr Projekt in Kooperation mit einem Seniorenheim, dem Kinderhort, dem Jugendzentrum und der Grundschule. „Bei Bedarf haben das THW sowie der Wertstoff- und Bauhof der Gemeinde geholfen“, sagt Mit-Initiatorin Nina Jaksch. Tatkräftig legten die AnwohnerInnen einen Anwohner-Park mit Picknickwiese, Amphietheater, Kletterfelsen, einem Totholzlabyrinth sowie Kräuterbeeten und Blühflächen an. Ihr „Freizeit-Park“ ist ein Gewinn für das ganze Quartier.
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Preisträger: Das „Café am Rande des Dorfes“ aus Büttel, Niedersachsen

Die InitiatorInnen des „Café am Rande des Dorfes“ erfüllten ihr Deich-Grundstück mit neuem Leben, indem sie Bäume und insektenfreundliche Stauden anpflanzten. Heute bilden hier Wildpflanzen mit kultivierten Pflanzen eine Symbiose und gedeihen prächtig! „Auch der alte Pfannkuchenbaum hat seinen Platz gefunden!“, freut sich Mit-Organisatorin Tina Schölzel. Die InitiatorInnen organisierten zudem einen Bienenableger, der jetzt die Obstbäume und Sträucher auf dem Gelände bestäubt. Im Garten-Café erhalten Besucher vielfältige Informationen und werden so animiert, das neue Naturparadies zu schützen.
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Die Sieger des Wettbewerbes
„Jede Wiese zählt!“ 2021
Grüne Oase für nachbarschaftliche Begegnung
Rheinland-Pfalz, Rieschweiler-Mühlbach: Grau raus, bunt rein! Aus einer tristen Verkehrsinsel gestalteten die BewohnerInnen des Ortes eine grüne Oase. Sie pflanzten Obstbäume und Gemüsebeete. Sitzgelegenheiten und eine Spielfläche für Kinder runden die Begrünungsaktion ab.
Simone Leibrock-Schunck: „Unser Ziel war es, mit dem Gemeinschaftsgarten aus einer trostlosen Verkehrsinsel einen Platz der Begegnung zu schaffen. Wir freuen uns alle über den Erfolg!“
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Von der Kuhwiese zum Dorf-Gemeinschaftsgarten
Nordrhein-Westfalen, Lohmar: NachbarInnen gestalteten eine 10.000 Quadratmeter große ehemalige Kuhwiese zur naturnahen Erlebnislandschaft um – mit Pumptrack, Boulebahn, 16 Gemüsebeeten, Ritterdorf, Naschgarten und 100 Quadratmetern Bienenwiese. Auch gesellige Abende finden dort jetzt statt.
Caroline Schulte-Bisping: „Wir wollen die Vielfalt an Pflanzen auf unserer Dorfwiese erhalten sowie alle Generationen im Dorf durch gemeinsame Arbeit zusammenbringen.“
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Permakultur Waldgarten: „anders ackern“ – der Natur zuliebe
Nordrhein-Westfalen, Ennigerloh: Höfe und Gärten sind wertvolle Orte für den multikulturellen Austausch. Die Mitglieder des Vereins „anders ackern“ setzten im Permakultur-Waldgarten des Bio-Bauernhofs Laakenhof mehrere Pflanzaktionen um, die mit Führungen und Workshops begleitet wurden.
Joachim Derschka: „Im Verlauf der letzten Jahre wurden zahlreiche Pflanzaktionen durchgeführt. Mittlerweile haben wir gemeinsam einen äußerst wertvollen Ort geschaffen.“
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Hausgemeinschaft Dr. Virchowstraße – buntes Abstandsgrün
Niedersachsen, Oldenburg: In gemeinschaftlicher Aktion legten die BewohnerInnen der Hausgemeinschaft Virchowstraße einen Garten auf dem Abstandsgrün vor der Haustür an. Sie wollen auch in Zukunft gemeinsam im Garten arbeiten und den Austausch untereinander pflegen.
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Interkultureller Garten Kreyenbrück – Kultur im Garten
Niedersachsen, Oldenburg: Der interkulturelle Garten Kreyenbrück wurde von AnwohnerInnen auf einem Abstandsgrün der Siedlungsgesellschaft angelegt. Mit ihrem Projekt bringen sie Menschen zusammen, die sich tatkräftig im naturnahen Garten einbringen und auch den kulturellen Austausch fördern möchten.
Karin Bremermann: „Das Projekt soll Menschen zusammenbringen, die Lust auf Garten haben.“
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Seehaus Garten – grünes Klassenzimmer im Braunkohle-Gebiet
Sachsen, Neukieritzsch: Ein ganz besonderes Begrünungsprojekt setzten die Aktiven des Seehaus e.V. um. Unter Leitung des Gärtners und Ausbilders Samuel Roßbach revitalisierten inhaftierte Jugendliche ein ehemaliges Braunkohle-Abbaugebiet. Sie säten Wildblumenwiesen, bauten Trockenmauern und pflanzten Obst- und Gemüsebeete für den Eigenbedarf und für den jährlich stattfindenden Jungpflanzenmarkt.
Samuel Roßbach: „Wir wollen weitere Wildblumenwiesen anlegen und den heimischen Baumbestand vergrößern. Unter anderem planen wir ein grünes Klassenzimmer für den Unterricht und als Veranstaltungsort.“
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Kleine Paradiese an der Meenkwiese
Hamburg: Aus einer Grünpatenschaft am Alsterlauf ist ein kleines Paradies entstanden. Zehn NachbarInnen gestalteten hier Themengärten, unter anderem einen Miniatur-, einen Medizin-, einen Zauber-, einen Küchen-, einen Schmetterlings- und einen blauen Garten. Heute stehen dort Bänke und Tische.
Edith Aufdembrinke: „Das eigeninitiative Gärtnern der NachbarInnen hat auch die hauptamtlichen Gärtner zu ersten Versuchen mit Wildblumen und Obstbäumen ermuntert. Heute ist die Meenkwiese ein echter Ort der Gastlichkeit.“
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Gemeinschaftsgarten Dossegarten – Kinder pflanzen Apfelbäume
Brandenburg, Wittstock: Rund 30 SchülerInnen krempelten die Ärmel hoch, um die Begrünung im Schulareal und im Wohngebiet voranzutreiben. Sie entrümpelten ein verwildertes Gartengrundstück und bepflanzten es mit Beeten und Apfelbäumen. Auf einem benachbarten Grundstück schütteten sie frischen Mutterboden auf und legten auch dort eine insektenfreundliche Blumenwiese an.
Lea Wehde: „Wir fördern die Diversität im Gemeinschaftsgarten und machen aus dem Wohngebiet ein insektenfreundliches Quartier.“
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Haar – zum Anbeißen schön
Bayern, Haar: Bereits seit 2014 bauen AnwohnerInnen auf vier Gemeindegrünflächen in Haar biologisches Obst und Gemüse an. Jeder darf hier ernten und sich mit gesundem Gemüse versorgen. AnwohnerInnen aus 16 Nationen machen regelmäßig bei den Aktionen mit. Auch der Kindergarten hat eine eigene Scholle und die Vorschulkinder lernen spielerisch, wie man Lebensmittel anbaut.
Michael Ferrari: „Wir setzen uns für eine bessere Versorgung mit gesundem Obst und Gemüse ein und fördern die aktive Einbindung unterschiedlicher Nationen ins Gemeindeleben. “
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„Offener Garten für Alle“ – kostenlose Wildblumensaat
Schleswig-Holstein, Schleswig: Der Gemeinschaftsgarten „Offener Garten am Wikineck für Alle“ ist Keimzelle für das Projekt "Der Friedrichsberg blüht auf!" Die BewohnerInnen des sozial benachteiligten Stadtteils Friedrichsberg erhalten auf Wunsch kostenlos Wildblumensaat, Kulturblumen sowie Blumenzwiebeln. Seitdem blüht der Stadtteil dank bepflanzten Verkehrsinseln, Vorgärten und öffentlichen Flächen auf.
Sabine Buntrock: „Wir wollen dazu beitragen, dass der Stadtteil auch im übertragenen Sinne aufblüht.“
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Mitmachgarten Wirrwuchs – interkulturell und spielerisch
Sachsen, Leipzig: Zusammen mit MigrantInnen und AnwohnerInnen aus Leipzig Paunsdorf engagieren sich die Akteure des Mitmachgartens Wirrwuchs für dessen Ausbau. Im Laufe der Zeit gestalteten sie das 1.340 Quadratmeter große Areal zum nachhaltigen und interkulturellen Begegnungsort mit Gewächshaus, Sitzecke und Spielbereich. Der Garten steht allen offen und vielseitige Mitmach-Angebote sorgen für großen Zulauf.
Caroline Jonigkeit: „Ziel des Gartens ist es, eine solidarische (Stadt-)Gesellschaft zu fördern. Alle NachbarInnen sollen davon profitieren.“
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Schöne Vibes Kollektiv – Griechischer Frühling
Berlin: Die rund 30 NachbarInnen gaben ihrem Projekt den Namen "Der Griechische Frühling". Die nachbarschaftliche Begrünungsaktion fand auf einer Fläche an der Griechischen Allee im Berliner Kiez "Oberschöneweide" statt. Neben einer Wildblumenwiese pflanzten sie auch Naschhecken für Kinder und kleine Wildtiere. Sie legten dabei großen Wert auf die Genießbarkeit der Beeren, verschiedene Blühzeitpunkte und ganzjährige Nahrungsquellen für Vögel.
Nina Fuchs: „In erster Linie war es als eine Aktion von der Nachbarschaft für die Nachbarschaft geplant, aber auch Umweltbildung und Ökologie ist uns wichtig.“
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Inselgarten – gesunder Wildwuchs an der S-Bahn-Station
Berlin: Ihr Terrain haben die Aktiven vom Inselgarten schon abgesteckt. Die Begrünung mobiler Hochbeete nehmen sie in unmittelbarer Nähe der S-Bahnstation Julius-Leber-Brücke vor. Für die Nutzung der Fläche beantragen sie jährlich eine Sondergenehmigung. In diesem Jahr bepflanzten die Aktiven ihre Hochbeete mit Gemüse, Wildkräutern und Stauden.
Keya Choudhury: „Unser Ziel war es, die Gestaltung der Hochbeete mit Gemüse- und Mischkulturen durch einheimische Wildstauden und -kräuter zu ergänzen, um so die Artenvielfalt im Garten zu erhöhen.“
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Geniale Idee: Wiesenwissen über QR-Code erhalten
Berlin: Der Verein mog61 Miteinander ohne Grenzen engagiert sich seit vielen Jahren sehr erfolgreich für die Begrünung seines Kiezes. 20 Aktive krempeln regelmäßig die Ärmel hoch, um so viel „Straßenbegleitgrün“ wie nur möglich in insektenfreundliche Flächen umzuwandeln. Die von ihnen angelegten Wiesen und Beete versehen sie mit QR-Codes, die zu Audiofiles führen. Auf lustige und informative Weise erfahren Interessierte, was auf dem jeweiligen Beet gerade wächst und gedeiht.
Marie Hoepfner: „Das gemeinsame Gärtnern im öffentlichen Raum bietet den KiezbewohnerInnen Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung und Entwicklung des Quartiers. Zudem unterstützt es den nachbarschaftlichen Zusammenhalt. So fördern wir den kulturellen Austausch und die gesellschaftliche Teilhabe.“
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Gemeinschaftsgarten Rosa Rose holt die blaue Holzbiene zurück
Berlin: Die Mitglieder des Gemeinschaftsgartens „Rosa Rose“ gestalteten das verwucherte Rondell neben dem nachbarschaftlichen Gemeinschaftsgarten in eine Blühwiese um. Über den gemeinsamen Erfolg sind sie glücklich und stolz. Sogar die seltene blaue Holzbiene ist dort eingezogen! Auch im kommenden Jahr wollen sie das Projekt fortführen.
Anna Brixa: „Wir haben eine vielfältige Nahrungsquelle und Ruheoase für die Insekten in unserem Garten geschaffen und konnten diverse Bienenarten, viele Hummeln und vor allem eine Unmenge an Schmetterlingen anlocken. “
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Gemeinsam aktiv für den Erhalt einer Grünfläche
Saarland, Reiskirchen: NachbarInnen aus Reiskirchen kämpften erfolgreich für den Erhalt der letzten größeren Grünfläche im Ort. 20 Akteure wollen Obstbäume und Nutzgartenflächen in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten anbauen. Ihr Ziel ist es, das Areal zur Naherholungszone für die BewohnerInnen zu gestalten, mit befestigten Wegen und Sitzgelegenheiten sowie Insektenhotel und Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse.
Lothar Schackmar: „Die Bebauung der letzten Grünfläche konnten wir erfolgreich verhindern.“
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Zukunftswerkstatt Saar e.V. – große Pläne für die Kleinen
Saarland, Rehlingen-Siersburg: Mit dem Projekt „Dorf-Gemeinschaft-Leben“ wollen die MitgliederInnen der Zukunftswerkstatt Saar e.V. einen „Ort der Begegnung“ schaffen. Ihr Plan: Auf dem veralteten Spielplatz neben dem Gemeinschaftshaus soll ein kindgerechter, inklusiver Spielplatz errichtet werden, nebst barrierefreiem Rundweg und einer Blühwiese mit Hochbeet-Spirale. Projektstart ist Frühjahr 2022.
Winfried Hoffmann: „Barrierefreie Spiele, Kaffeenachmittage, Feste, Konzerte sowie Freizeitaktivitäten für alle Generationen sollen in Zukunft hier stattfinden.“
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