Initiativen-Portraits

Kurz gefragt: Spiel(t)raum Zweenfurth

Wir stellen Ihnen Menschen aus Initiativen vor, die in ihrer Nachbarschaft etwas bewegen – indem sie zum Beispiel Spielplätze verschönern, Straßenfeste veranstalten, gemeinsame Modernisierungen auf den Weg bringen oder Einkaufsgemeinschaften organisieren. Dieses Mal antwortet Maike Rübsamen vom „Spiel(t)raum Zweenfurth" aus Zweenfurth, Sachsen.

Netzwerk Nachbarschaft: Was ist Ihre Lieblings-Nachbarschaftsgeschichte?

Maike Rübsamen: Eines Tages büxten unsere Zwergkaninchen im Garten aus und ließen sich partout nicht einfangen. Unsere gesamte Familie rannte den Tieren erfolglos hinterher, bis uns die Nachbarn zu Hilfe eilten. Wir haben dann gemeinsam gejagt, Strategien erarbeitet, Fallen aufgestellt und Sperren errichtet. Es war eine Mordsgaudi. Den Sieg trug unter Jubel unsere direkte Nachbarin davon, die auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und kompromisslos zupacken kann. Darauf ist sie heute noch stolz.

Welches Projekt setzen Sie mit Ihrer Initiative als nächstes um?

In diesem Jahr wollen wir eine Streuobstwiese mit diversen alten Apfelsorten anlegen und sind intensiv auf der Suche nach einer geeigneten Fläche. Positive Gespräche mit der Gemeindeverwaltung laufen bereits. Wir freuen uns schon auf das lustige Treiben, wenn es losgeht, und natürlich auf kommende Ernten...

Sind Sie selbst eine gute Nachbarin? Warum?

Eine gute Nachbarschaft hat mindestens zwei Aspekte für mich. Zum Einen sind wichtig: Toleranz und Nehmerqualitäten. Dass man nämlich auch mal aushält (in verträglichem Rahmen) was der Nachbar so anstellt oder eben anders macht als man selber, ihn mal feiern lässt, die spielenden Kinder willkommen heißt, statt sich über lautstarke Lebensäußerungen aufzuregen. Zum Anderen sollte man die Toleranz auch nicht zu weit treiben und sich – gerne auch mit etwas Penetranz – darum bemühen, die Nachbarn ab und an aus ihrem blauflimmernden Schneckenhaus zu locken, wenn sie denn drinstecken. Ich persönlich versuche, beiden Aspekten gerecht zu werden. Ob es mir gelingt, sollten Sie meine Nachbarn fragen...

Ihr ultimativer Tipp für eine gute Nachbarschaft lautet:

Miteinander reden, miteinander lachen, miteinander feiern. Der Rest kommt dann wie von selbst.

Frau Rübsamen, vielen Dank für das Gespräch.

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