Es grünt so grün in unseren Hinterhöfen





Deutschlands Nachbarn sind sich grün: Laut einer Umfrage von Netzwerk Nachbarschaft würden 57 Prozent sofort bei einer Begrünungsaktion ihres Hinterhofes mitmachen. Gute Gründe dafür gibts zu genüge.
Netzwerk Nachbarschaft hat nachgefragt: „Würden Sie sich aktiv an einer Hinterhofbegrünung beteiligen?“ 57 Prozent der Nachbarn halten den Spaten quasi schon bereit: Sie wären bei einer gemeinsamen Hinterhofbegrünung und Gestaltung sofort dabei. Beispiel Berlin: Dort haben sich allein im vergangenen Jahr Nachbarn mit rund 40 Hinterhof-Projekten mit insgesamt rund 26.000 Quadratmetern Fläche beim Berliner Wettbewerb „Grüne Höfe für ein besseres Klima“ angemeldet. Karen Thormeyer von der Grünen Liga Berlin e.V. hat die Ausschreibung gemeinsam mit der Stadt initiiert. „Ein begrünter Hof sorgt für gutes Klima in der Nachbarschaft und in der Stadt“, so die 44-jährige Gartenexpertin. Seit über zehn Jahren unterstützt sie Berliner Nachbarn dabei, Betonwüsten in grüne Oasen zu verwandeln. Und die Nachbarn sind begeistert! Von Gemüsebeeten über Kübelgärten oder Baumpflanzung und Fassadenbegrünung – die Umwandlung vom grauen Hinterhof zur grünen Oase ist für alle ein Gewinn und Spaß. „Im Vordergrund steht der gemeinschaftliche Nutzen. Besonders gefragt sind generationsübergreifende Projekte“, berichtet Thormeyer.
Ruhepol und Spielparadies
Wie man einem grauen Hinterhof in einen grünen Wohnhof verwandelt – das zeigen viele Beispiele überall in Deutschland. So gestalteten beispielsweise Nachbarn der Initiative „Kinderfreundliche Blumenstraße“ aus Saarbrücken ihren Hinterhof zum begrünten Rückzugsort vom Stadttrubel. Neben Beeten und Pflanzen bauten sie auch einen kleinen Spielplatz, um den Kindern einen sicheren Raum zum Toben zu bieten. Auch die Rostocker Nachbarschaftsgruppe „Kolumbus“ engagierte sich für die Kleinen. Mit Sandkiste, Wippe und Co. verwandelte sie die graue Hinterhof-Tristesse in ein buntes Spielparadies.
Bares für Grünes
Begrünte Hinterhöfe steigern die Lebensqualität und sind ein wichtiger Schritt zu mehr Klimaschutz. Denn die Pflanzen wirken kühlend und binden CO2. Das ist den Städten mittlerweile einiges wert: München beispielsweise fördert Hofbegrünungen mit bis zu 50 Euro pro Quadratmeter und auch andere Städte bieten Finanzspritzen an. „Wer seinen Hinterhof bepflanzt, schafft gesunden Lebensraum für alle. Daher freuen wir uns, dass unser Förderprogramm regen Zulauf erhält“, erklärt Cornelia Unterhuber vom Baureferat der Stadt München. Auch Vermieter beteiligen sich immer öfter finanziell an der Verschönerung des Hofes. Und das gar nicht mal uneigennützig. Schließlich profitieren sie von der Aufwertung der Immobilien. Expertin Thormeyer empfiehlt Nachbarn denn auch, den Eigentümer bei Begrünungsaktionen frühzeitig mit einzubeziehen. „Wenn die Mieter die Pflege des Hofes selbst übernehmen, können Kosten gespart werden. Das überzeugt schließlich auch den Vermieter.“
Sind Sie sich grün mit Ihren Nachbarn?
Sie wollen Ihren Hinterhof mal ordentlich aufmöbeln? Suchen oder bieten Sie Tipps für die Organisation und die Pflege des gemeinsamen Hinterhofs? Dann schreiben Sie an info@netzwerk-nachbarschaft.net. Ihr Beitrag für mehr Grün ist gefragt!