Initiativen-Portraits

Ein Kinderparadies für Biesenthal

In Biesenthal, einem wachsenden Ort in Brandenburg mit mehr als 5.000 Einwohnern, gab es trotz vieler junger Familien und überfüllter Kindergärten keinen öffentlichen Spielplatz.

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In der KiTa tauschten sich die Eltern über das Problem aus und fassten den Entschluss, den Bau eines Spielplatzes in die eigenen Hände zu nehmen. Über Flugzettel an Bäumen und Aushängen im Supermarkt lud die Initiatorin Frauke Felsch die Biesenthaler zu einem gemeinsamen Treffen ein, auf dem 30 Eltern im April 2004 die „Spielplatzinitiative Biesenthal“ gründeten. Die Stadt erklärte sich bereit, den Eltern ein Grundstück zur Verfügung zu stellen, konnte jedoch die Spielgeräte nicht finanzieren.

Die Initiative suchte daher nach alternativen Wegen zur Finanzierung des Projekts – und gewann zwei große Unternehmen aus der Region und eine Stiftung für ihr Vorhaben. „Wir haben die Augen und Ohren offen gehalten und recherchiert, welche Stellen soziale Projekte unterstützen. Denen haben wir unser Anliegen erklärt. Manchmal klappt es auf Anhieb, manchmal muss man hartnäckig sein.“, schildert Manuela Schuster, Mitglied der Initiative, ihre Erfahrungen.

Gemeinsam zum Ziel

Die Nachbarn hatten sich darauf geeinigt, auf dem waldnahem Grundstück einen Holzspielplatz zu bauen. Es gelang ihnen, Holztechnik-Studenten der Fachhochschule Eberswalde in den Spielplatzbau einzubinden. Für die Fachhochschule eine gute Gelegenheit, ihre Studenten in der Praxis auszubilden. „Die Studenten haben den Spielplatz nach unseren Vorstellungen und Wünschen geplant und Spielgeräte entworfen. Wir haben zusammen teilweise bis spät in der Nacht geschuftet und die Spielgeräte aufgebaut“, berichtet Manuela Schuster.

Es entstand ein liebevoll gestalteter Spielplatz mit Rutsche, Wipptieren und Vogelnestschaukel. Im Frühjahr und Herbst treffen sich die Eltern zu einer gemeinsamen Aufräum- und Putzaktion und haben das ganze Jahr über einen wachsamen Blick auf das Gelände.