Initiativen-Portraits

Selbstgebautes Kinderparadies

Ehemals hatte Lunow, ein kleiner Ort in Brandenburg, keinen einzigen Spielplatz. Heute gibt es gleich zwei – dank dem Verein „Begegnungszentrum Lunow e.V.“.

Gemeinsam mit dem Verein beschlossen Jugendliche aus Lunow, in ihrer Freizeit einen Kinderspielplatz auf dem Schulgelände zu bauen. Im Laufe des Sommers 2007 entstanden ein Baumhaus, eine Wippe und eine Schaukel. „Frühere Anfragen beim Landratsamt wurden mit der Aussage abgeblockt, es gäbe zu wenig Kinder im Ort“, erinnert sich Andrea Teichert, Vorsitzende des Vereins. „Aber der neue Spielplatz wurde so gut angenommen, dass das Amt den Bau eines zweiten, großen Spielplatzes mit Fördergeldern unterstützte.“

Planung ist das A und O

Der Landkreis stellte den Lunowern 18.000 Euro zur Verfügung – unter der Voraussetzung, dass 6.000 Euro in Eigenleistung erbracht werden. In mehreren hundert Stunden Arbeit und mit vielen Materialspenden bauten die Nachbarn im Sommer 2008 einen Spielplatz mit Volleyball- und Fußballfeld, Wippe, Seilbahn, Vogelnestschaukel, Wellenrutsche und Karussell. „Der Bau eines Spielplatzes muss genau geplant sein“, resümiert Andrea Teichert, „sonst kann leicht doppelte Arbeit entstehen. Maße und Vorgaben müssen stimmen, damit der Spielplatz kindergerecht ist und vom TÜV abgenommen wird.“

Frühlingserwachen

In der kühlen Jahreszeit fällt der Spielplatz in den Winterschlaf. Dann werden die Geräte, die leicht abzumontieren sind, eingelagert. „So können wir die Spielgeräte pflegen und vor Verwitterung schützen – im Winter kommen sowieso kaum Kinder her“, erklärt Andrea Teichert. „Und im Frühjahr feiern wir die Neueröffnung mit dem ganzen Ort.“ Die Eigeninitiative lohnt sich: „Auch wenn der Spielplatz nur ganz klein und einfach ist, für die Kinder bedeutet er viel!“