Interview

Gefragt: Mutige Nachbarn

Stefan Grüttner ist der Sozialminister von Hessen. Ihn beeindrucken Nachbarn, die aufeinander achtgeben und sich helfen. Früher spielten Nachbarn einmal für ihn den Weihnachtsmann.

 

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Herr Grüttner, was war ihr schönstes Nachbarschaftserlebnis?

Ich erinnere mich an einen heilig Abend von vor vielen Jahren. So viel hatten wir damals nicht und es war klar, dass meine Eltern keine großen Geschenke machen konnten. Dann, nach der Christmette, lagen kleine Päckchen vor der Haustür….… von den Nachbarn! Die hatten keine Kinder und wollten meinen Geschwistern und mir eine Freude machen. Später kamen sie noch zu Besuch, es wurde sehr festlich.

In welchen gesellschaftlichen Bereichen kann gute Nachbarschaft richtig viel bewirken?

Wenn man aufeinander aufpasst, aufmerksam ist und hilft. Zum Beispiel bei Krankheit älterer Personen oder wenn Schulkinder früher aus der Schule kommen und eine feste Anlaufstelle brauchen.

Welche Aktionen von Nachbarn beeindrucken Sie besonders?

Nachbarschaft, die mutig ist und nicht wegsieht. Nachbarschaft, die hilft. Nachbarschaft, die gerne zusammen Zeit verbringt. Und grundsätzlich: Nachbarschaft, die sich überhaupt noch kennt!

Wie kann die Politik Nachbarschafts-Gemeinschaften stärker fördern?

Interessantes Thema! Vielleicht sollten wir mal eine Aktion ausloben: Kennen Sie Ihren Nachbarn? Oder: wer bekommt die meisten Nachbarschafts-Helfer-Punkte….… da bringen Sie mich auf was!

Warum sind Sie selbst ein guter Nachbar?

Ich kenne meine Nachbarn und nehme auch an deren Leben teil. Wenn ich helfen kann, dann mache ich das und manchmal muss auch ich kämpfen, wenn es z.B. schwer fällt, Trost beim Verlust von Menschen zu spenden.