Bauen & Wohnen

Modernisieren: besser gemeinsam

Barrierefreiheit schaffen und modernisieren? Eigentümer-Gemeinschaften, die zusammen investieren, sparen viel Geld und Ärger.

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Gerade einmal fünf Prozent aller Altbauten sind heute laut dem Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) altersgerecht ausgestattet. Barrierefreiheit für ältere Bewohner und junge Familien, aber auch die Sicherheit im Haus- und Wohnumfeld stehen ganz oben auf der Agenda von Wohneigentümer-Gemeinschaften (WEG). Doch für den Einbau eines Fahrstuhls beispielsweise ist eine qualifizierte WEG-Mehrheit erforderlich. Der Nachweis, dass neben dem sozialen Gewinn auch der Wert der Immobilie für jeden Einzelnen steigt, ist dafür unerlässlich. Wer überzeugen will, legt Referenzen für gute Handwerksbetriebe und Erfahrungsberichte aus dem nachbarschaftlichen Umfeld vor. Auch Ortsbegehungen schaffen Klarheit und stärken die Verhandlungsposition innerhalb der Eigentümergemeinschaft und gegenüber Anbietern. Möglicher Spareffekt: bis zu 20 Prozent!

Sichere Innenhöfe

Geht es um die Gestaltung sicherer Innenhöfe durch gute Beleuchtungssysteme, sind oft mehrere WEGs betroffen. Ihre Aufgabe ist es, die gemeinsamen Interessen auszuloten und die Umsetzung miteinander abzustimmen. „Die Installation von Bewegungsmeldern im Innenhof und die Ausleuchtung dunkler Ecken erhöhen die Wohnqualität für alle. Die derzeit niedrigen Zinsen und die Zuschüsse durch Bund und Kommunen sprechen für ein solches Modernisierungsvorhaben. Dafür können Sanierer ihre angesparten Rücklagen aktivieren. 38 Prozent aller Wohn-Eigentümer sagen, dass sie Sicherheitsmaßnahmen gerne mit den übrigen Anwohnern umsetzen würden.

Gemeinschaftsprojekte, die sich lohnen

Hier können Wohneigentümer-Gemeinschaften punkten: Die wichtigsten Maßnahmen zur Barrierefreiheit und Sicherheit im Wohnumfeld

  • Beleuchtung von Wohnanlagen – schützt nicht nur von ungebetenen Gästen, sondern weist auch den „Gebetenen“ den Weg. Zu Sicherheitskonzepten berät die Polizei.
  • Einbau eines Aufzugs/Lifts im Haus – schafft für junge Familien und Ältere Barrierefreiheit.
  • Dachbegrünung/Gestaltung Innenhöfe – steigern den Freizeit- und Umweltwert, Förderung durch Kommune möglich.
  • Gehwegsanierung – freie Fahrt für Rollatoren und Kinderwagen, Antrag ans Bauamt richten.
  • Energetische Sanierungen – 29 Prozent der Wohneigentümer stehen laut einer Umfrage von BHW der Installation einer gemeinsamen Photovoltaik-Anlage positiv gegenüber. Solaranlagen, Blockheizkraftwerke, Photovoltaikanlagen werden durch Bund und Kommune gefördert.
  • Baubiologische Maßnahmen u.a. gegen Schimmelbefall – gemeinsame Beauftragung eines Baubiologen prüfen (Miets- und Reihenhäuser, Wohnanlagen).

     
    Laut der BHW Studie erklären sich 80 Prozent der Befragten dazu bereit, Haus oder Wohnung des Nachbarn zu hüten, 79 Prozent erledigen Besorgungen. Die Solidarität mit den Menschen nebenan greift auch im Notfall – zwei Drittel der Bundesbürger würden für kranke Nachbarn kochen. Sogar bei handwerklichen Projekten lassen sich Nachbarn nicht lange bitten, zeigen die Umfrageergebnisse. In ländlichen Regionen wollen denn auch 66 Prozent bei Renovierungsarbeiten mit anpacken. In Großstädten sind es immerhin 59 Prozent.