Ökologie

Außenbeleuchtung: Problem für Insekten

Außenbeleuchtungen gibt es viele. Einige dienen der Sicherheit und sind unerlässlich, andere sind zu hell oder strahlen in die falsche Richtung. Sie werden für Insekten zur Falle.

Lichtimmission NeNa

Außenbeleuchtungen gibt es viele. Einige dienen der Sicherheit und sind unerlässlich, andere sind jedoch nicht notwendig, zu hell oder strahlen in die falsche Richtung. Sie werden für Insekten zur Falle. 

Besonders in Großstädten ist das Phänomen der Lichtverschmutzung („Lichtimmission") weit verbreitet. Straßenbeleuchtungen, Leuchtreklame und Co. machen die Nacht zum Tag. Das wird nicht nur zunehmend für Menschen zum Problem, die bei Helligkeit schlechter schlafen können, sondern belastet auch viele nachtaktive Tiere und Insekten. Dabei sind 70 Prozent der in Deutschland heimischen Insekten nachtaktiv.

Helles Licht ist eine Insektenfalle

Nachtaktive Insekten, wie zahlreiche Schmetterlinge, Falter oder Motten, orientieren sich normalerweise an natürlichen Lichtquellen, wie Mond und Sternen. Werden diese von helleren, künstlichen Lichtquellen überstrahlt, stört dies den Orientierungssinn der Insekten. Vom gleißenden Licht angezogen, umkreisen sie es, bis sie vor Erschöpfung sterben.

Forscher der Universität Mainz haben berechnet, dass in Deutschland täglich bis zu 1 Mrd. Insekten in Beleuchtungsanlagen umkommen. Sie sind aber für das Ökosystem von großer Bedeutung und auch für die Bestäubung von Obst und Gemüse verantwortlich. Zudem dienen sie wiederum anderen Tieren, wie Fledermäusen oder Vögeln als Nahrungsquelle.

 

Mit diesen Tipps lässt sich Außenbeleuchtung umweltschonend installieren:

Lichtfarbe
Besonders „kaltes" Licht mit einem hohen Blauanteil zieht Insekten an. Viele LED strahlen mit diesem kurzwelligen, blauen Licht. Wir empfehlen deshalb, im Außenbereich möglichst warme Lichtfarben unter 2000 Kelvin zu installieren. Die Lichtfarbe ist auf der Verpackung des Leuchtmittels angegeben.

Position
Am besten werden Außenlampen so bodennah wie möglich installiert. So gelangt das Licht gezielt dorthin, wo es gebraucht wird.

Helligkeit
Desto höher die Lumenzahl, desto heller strahlt die Lampe und desto mehr Insekten werden angezogen. Es ist deshalb ratsam, zu prüfen, wie hell die Beleuchtung sein muss, um z.B. Sicherheitsfaktoren abzudecken und stets die geringste mögliche Lumenzahl zu installieren.

Bewegungssensor oder Zeitautomatik
Die Installation eines Bewegungssensors ist eine gute Möglichkeit, die nächtliche Außenbeleuchtung zu reduzieren. Die Lampen strahlen nur, wenn sie von einem Passanten wirklich benötigt werden und gehen selbstständig wieder aus. Das ist nicht nur gut für Insekten, sondern spart auch noch Energie.

Strahlrichtung
Am umweltschonendsten sind Lampen, die das Licht gezielt auf den Bereich werfen, der beleuchtet werden soll. Die besten Lampen sind das teilweise seitlich abgeschattete Leuchtengehäuse („Semi-Cut-Off": SCO) und das voll abgeschirmte Leuchtengehäuse („Full-Cut-Off": FCO). Vermieden werden sollten Leuchten, die nach oben oder in die Horizontale strahlen (z.B. angestrahlte Bauwerke, Skybeamer, Kugelleuchten).

Skybeamer Kugelleuchte SemiCutOff FullCutOff