Gesundheit

Sicher unterwegs – auch im Alter

Für ältere, bewegungseingeschränkte Menschen können selbst kurze Wege beschwerlich sein. Viele erfolgreiche Initiativen zeigen, wie wohnortnahe Hilfe die Mobilität in jedem Alter fördert. Stellvertretend für alle zeigen drei Nachbarschaften, was geht.

martini artikelUnterwegs mit Rikscha „Luise“ ist ein neues Mobilitätsprojekt des Hamburger Quartiernetzwerks martini.erleben. Die InitiatorInnen organisieren für die älteren Anwohnenden Rikscha-Touren, um gemeinsam das Wohnumfeld zu erkunden. Und das Angebot, sich kostenlos durch den Stadtteil Eppendorf radeln zu lassen, trifft auf reges Interesse. Ob Alster-Umrundung, Besuch der ehemaligen Arbeitsstätte oder Besichtigungen – für die Rikscha-Touren ist kein Weg zu weit. „Gemeinsam mit den PilotInnen haben die Fahrgäste viel Spaß und kommen vergnügt und bereichert von der Ausfahrt wieder zurück.“, berichtet Elisabeth Kammer vom Quartiersnetzwerk.

Mehr als nur ein Bürgerbus

In vielen ländlichen Gemeinden haben Anwohner Bürgerbusse durchgesetzt, um die Mobilität der AnwohnerInnen jeden Alters sicherzustellen. Auch beim Hamburger Bürgerverein Hoheluft-Grosslokstedt ist der Bürgerbus eine feste Institution. Die freiwilligen HelferInnen aus der Nachbarschaft bieten mobilitätseingeschränkten Menschen ihre Unterstützung beim Arzt- oder Friseurbesuch oder beim Einkaufen an – von Tür zu Tür. Der Service umfasst dabei mehr als nur eine Transportmöglichkeit. Er verknüpft soziale Belange mit der Nahmobilität. „Wir erfüllen Fahrtwünsche und erhalten viel Lob von unseren Fahrgästen und seinen ehrenamtlichen Nachbarn.“, berichtet Wolfgang Rottstedt, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins.

Willst du mit mir geh’n?

In Essen wird seit vielen Jahren sehr erfolgreich ein Projekt umgesetzt, das ältere Menschen zur Bewegung an der frischen Luft ermutigt. Zwei SpaziergehpatInnen laden jeweils ältere AnwohnerInnen zu gemeinsamen Spaziergängen durch den eigenen Stadtteil ein und bringen sie untereinander in Kontakt. Trotz wechselnder Routen geht es immer vom selben Treffpunkt los, so dass sich neue Interessenten problemlos der Runde anschließen können. „Mit anderen spazieren gehen und dabei Kontakte zu Gleichgesinnten knüpfen, das ist besonders für ältere, alleinlebende  Menschen ein großer Gewinn“, sagt Erdtrud Mühlens vom Netzwerk Nachbarschaft. Der Erfolg der Spaziergangspaten ist beeindruckend. Seit seiner Gründung ist das Essener Projekt stark gewachsen. Heute ist es in 32 von 50 Essener Stadtteilen präsent. Jede Woche sind 120 Paten und bis zu 1.000 Spaziergänger gemeinsam unterwegs!

  

Weitere Informationen:

Quartiernetzwerk martini·erleben

Bürgerverein Hoheluft-Grosslokstedt

SpaziergehpatInnen vom Generationen Campus