Nachbarschaft des Monats: Wir für Niendorf e.V.
Von Klönschnack bis Kochevent: Wie sich die Aktiven vom Verein „Wir für Niendorf“ seit gut zehn Jahren für die Integration von Geflüchteten einsetzen.

„Ich habe im Café mein Dorf wiedergefunden!“ So schön bringt Aref auf der Vereinswebsite zum Ausdruck, was den Aktiven von „Wir für Niendorf e.V.“ besonders am Herzen liegt: Geflüchteten ein Heimatgefühl zu geben.
Vier Unterkünfte für geflüchtete Menschen gibt es im Hamburger Stadtteil Niendorf. Damit sich die neuen und alten Nachbarinnen und Nachbarn kulturübergreifend besser kennen- und verstehen lernen, stellt der Verein „Wir für Niendorf“ ein vielfältiges Programm für alle auf die Beine. Rund 110 Freiwillige sorgen dafür, dass im Begegnungszentrum in der Alten Villa Niendorf immer was los ist. Dreimal in der Woche etwa öffnet hier das Café Mittenmang, seit 2016 eine Institution im Stadtteil und Treffpunkt für Alteingesessene und Neuzugezogene.
Kreativ ausleben können sich die Nachbarinnen und Nachbarinnen wöchentlich in Kunstworkshops, der Schneider*innenwerkstatt oder dem Strick- und Häkelcafé. Sportlich geht es beim Capoeira oder Stuhlyoga zu. Zu den Aktivitäten des Vereins gehören auch umfangreiche Hilfsangebote wie Deutschkurse, eine Rechtsberatung, Unterstützung bei Behördenangelegenheiten oder bei der Wohnungssuche.
Alle an einem Tisch
Was in den Unterkünften für Geflüchtete aus Platzmangel oder wegen fehlender Ausstattung oft nicht möglich ist, ermöglichen die Vereinsmitglieder von „Wir für Niendorf“ alle zwei Wochen: einen gemeinsamen Kochabend, bei dem sich Geflüchtete mit Ehrenamtlichen treffen und Speisen aus ihrer jeweiligen Heimat zubereiten. Bis zu 50 Anwohnende kommen anschließend zusammen, um die gesunden internationalen Gerichte in gemütlicher Runde zu genießen. Am Ende räumen alle zusammen auf und gehen – so bringt es Andre Heins von „Wir für Niendorf“ auf den Punkt – fröhlicher nach Hause als sie gekommen sind. „Für viele Geflüchtete ist der fehlende kulinarische Genuss ein großer Verlust im Leben. Wir leisten mit unserem Projekt deshalb vor allem auch einen Beitrag zur seelischen Gesundheit“, sagt Heins.
Für ihr Projekt „Interkulturelles Kochen“ wurden die Aktiven von „Wir für Niendorf“ 2024 mit dem AOK-Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ ausgezeichnet – passend zu ihrem zehnjährigen Vereinsjubiläum, das sie 2024 gefeiert haben. Die engagierten Niendorferinnen und Niendorfer können stolz sein auf ihre Arbeit und auf ihren Ort der Begegnung, von dem sie selbst sagen: „Hier kann man hingehen, wenn man sich nach Menschen sehnt, wenn man sich kreativ, sportlich oder kulinarisch austoben möchte. Wir träumen von einem Ort für Jedermann:frau und manchmal sind wir schon auf dem besten Wege dorthin.“ Da können Menschen wie Aref nur zustimmen.
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