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Comeback für Tante Emma

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Seltenheit: Tante Emma-Läden

Sie verschwinden immer mehr aus Deutschlands Nachbarschaften: Kleine Tante Emma Läden. Nachbarn, die sich ihre Nahversorgung erhalten möchten, holen Tante Emma mit dem eigenen Gemeinschaftsladen zurück.

Bildquelle: Netzwerk Nachbarschaft
Kurz mal Neuigkeiten austauschen: Nachbarschaftsläden sind auch Treffpunkte.

Es bleibt immer Zeit für einen kleinen Plausch beim Einkauf!

Bildquelle: Dorfladen-Verein Schnait

Wenn kleine Läden schließen, fehlt oftmals die Nahversorgung. Mit einem Nachbarschaftsladen holen Nachbarn Tante Emma zurück.

Über 20.000 kleine Lebensmittelläden bundesweit haben in den letzten zehn Jahren geschlossen. In Dörfern oder dicht besiedelten Wohngebieten lassen sich Handelsketten selten blicken, denn die brauchen viel Platz und mindestens 8.000 potenzielle Kunden im Umkreis. Ärgerlich! Wer auf dem Land lebt, muss schon mal zehn Kilometer bis zum nächsten Supermarkt fahren. Auch Städter leiden unter dem Schwund der kleinen Läden: Vor allem ältere Menschen tragen schon über kurze Strecken schwer an ihren Einkäufen. Wenn Sie als Nachbarn wieder für eine gute Nahversorgung in ihrem Viertel sorgen wollen, holen Sie sich Hilfe aus Politik und Wirtschaft – und machen Sie Ihre Initiative über Netzwerk Nachbarschaft bekannt.

Unterstützung von Handels-Profis...

Ein erfolgreiches Beispiel sind die über 180 „Um’s Eck“ Geschäfte in Süddeutschland. Alteingesessene Ladenbesitzer, die sich der Um’s Eck-Gruppe anschließen, profitieren von dem Know-how und den Vertriebswegen der Profis. Die vermittelt frische Ware aus der Region zu günstigen Preisen. Und beraten bei Serviceangeboten oder Werbeauftritt!

 ... und aus der Politik

Vorbildlich kurbelt die Schleswig-Holsteinische Landesregierung die Nahversorgung auf dem Land an: Das Programm „MarktTreff“ unterstützt die Gründung kleiner Dorfläden – 25 Neueröffnungen wurden seit dem Start des Förderprogramms gefeiert. Jeder einzelne Laden ist auf den Bedarf der Nachbarn angepasst – meist gibt es neben Lebensmitteln auch Drogerieartikel, Zeitschriften, Haushalts- und Schreibwaren. Wer will, richtet eine kleine Post- oder Lottoannahmestelle oder sogar ein Nachbarschaftscafé ein.

Anteile erwerben – am gemeinsamen Laden

Wenn Sie als Nachbarn auf eigene Faust ihren Tante Emma Laden aufbauen möchten, teilen Sie die Kosten ähnlich wie in einer Genossenschaft. Später finanziert sich der Laden aus seinen Verkäufen. Dieses Konzept läuft für die Nachbarn des 1.400 Seelen Ortes Jülich-Barmen so gut, dass sie andere Nachbarn inzwischen beraten. Ihr erfolgreiches Modell DORV-Zentrum – Zentrum für Dienstleistung und Ortsnahe Rundum Versorgung – hält nun in weiteren Gemeinden Einzug. Erste Tipps liefert Ihnen auch die Checkliste Einkaufsgemeinschaften von Netzwerk Nachbarschaft.

  

Alle Links auf einen Blick:

„Um’s Eck“
„MarktTreff“
DORV-Zentrum
Checkliste Einkaufsgemeinschaften