Mehrgenerationen

Was macht einen guten Spielplatz aus?

Das weiß doch jedes Kind: Es gibt spannende und langweilige Spielplätze. Spielplätze, auf denen Kinder gern spielen, und solche, die immer leer sind. Wovon das abhängt?

Da spielen viele Faktoren mit. Hier eine Übersicht, auf was zu achten ist, damit der Spielplatz für die Kinder und ihre Eltern zum attraktiven Treffpunkt wird.

1. Bewegungsfreiheit

Das Gelände sollte Anreize zur Bewegung bieten und Erfahrungen mit verschiedenen Höhen ermöglichen, etwa durch eine Kletterwand oder Bäume. Kinder wollen etwas erleben, daher sollten Erfahrungsräume mit überschaubaren Risiken eingeplant werden. Ältere Kinder brauchen einen Platz für Bewegungsspiele wie Fuß- oder Handball.

2. Ruhe- und Rückzugsräume

Kinder wollen nicht nur toben, sondern auch verschnaufen und miteinander reden. Dafür sind Zonen einzuplanen, die sich für ruhige Spiele, Beobachtungen und Gespräche eignen. Bewegungs- und Rückzugsräume möglichst trennen, um Störungen zwischen den beiden Gruppen zu vermeiden.

3. Attraktionen für Groß und Klein

Kleinere und größere Kinder spielen meist nicht zusammen. Deswegen ist es ratsam, unterschiedlich definierte Spielbereiche auszuweisen. Dann können die Kinder verschiedener Altersstufen jeweils „unter sich“ bleiben, wenn sie es wünschen. In seiner Gesamtheit sollte der Spielplatz immer als „Kinderspielplatz“ zu erkennen sein.

4. Naturnahe Gestaltung

Gerade für städtische Wohnviertel empfiehlt sich eine naturnahe Gestaltung des Spielplatzes. Kinder wollen die Natur in allen ihren Formen – Holz, Erde, Stein, Wasser, Pflanzen und Tiere – erfahren. Spielplätze können diesen Kontakt zur Natur herstellen. Bäume, Sträucher, eine kleine Wiese, ein Bach oder ein kleiner See bieten vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten.

5. Entwicklungsfähigkeit

Ein kindgerechter Erlebnisspielplatz muss nicht „fertig“ sein. Er sollte vielmehr Dinge und Bereiche enthalten, die Kinder selbst gestalten können – etwa veränderbare Wasserläufe, Buden, große Steine, bewegliche Holzklötze, Holzbohlen und Bretter, Sand und Kies.

6. Wohlfühlbereiche für Eltern

Auch die Bedürfnisse der Erwachsenen müssen berücksichtigt werden. Denn Kleinkinder wollen von ihrer Mutter oder ihrem Vater beaufsichtigt sein. Bequeme Bänke mit Sichtkontakt zu den Spielenden oder ein geschützter Grillplatz erleichtern es Eltern, den Spielplatz mit ihrem Kind öfter zu frequentieren.

7. Erreichbarkeit

Ein Spielplatz sollte möglichst dort angelegt werden, wo die Kinder wohnen: problem- und gefahrlos in wenigen Minuten erreichbar – und ohne Hindernisse, die Gefahren darstellen, wie  große Straßen, Brücken, Bahnlinien.

 

Quelle: Stadtjugendausschuss e.V.

 

Interview mit Holger Hofmann, Vorsitzender des Beirats vom "Bündnis Recht auf Spiel"