Mehrgenerationen

Kinderkonferenz: „Jetzt reden wir!“

Im Hamburger Wohnprojekt Brachvogel eG kommen auch die Jüngsten zu Wort. Die Kinderkonferenz haben sie selbst einberufen.

Kinderkonferenz Artikel

120 Nachbarn, darunter viele Familien mit Kindern, wohnen im selbstverwalteten Wohnprojekt Brachvogel eG. Regelmäßig treffen sich dort die Nachbarn im Gemeinschaftsraum und debattieren über wichtige Fragen zum Projekt. Jetzt fand hier die erste „Kinderkonferenz“ statt. Hauptthema: Mehr Gewicht für die Bedürfnissen der Kinder aus der Nachbarschaft! 20 Jungen und Mädchen im Schulalter setzten ihre Interessen ganz oben auf die Tagesordnung.

In vertrauter Runde

Die Kinder hatten sich zwei ältere Bewohner als Moderatoren ausgesucht, beide keine Eltern der anwesenden Kinder. Und dann ging’s gleich zur Sache: Was ist gut im Wohnprojekt? Was blöd und ärgerlich? Wie kann man’s zukünftig besser machen? Große Zustimmung erntete  der neue Bolzplatz und dass viele Gleichaltrige in nächster Nähe wohnen. Gar nicht gut finden die Youngsters, dass der Schlüssel zum Jugendkeller so schwer zu bekommen ist. Auch wünschen sie sich ein Mitspracherecht bei der Neuvergabe von Wohnungen. Schließlich wollen auch sie mit den neuzugezogenen Familien gut zurechtkommen.

Mehr Mitbestimmung

Die Wünsche der Kinder werden jetzt bei der nächsten großen Wohnprojektversammlung auf die Tagesordnung gesetzt. Das selbstbewusste Einfordern ihrer Rechte machte auf die Erwachsenen schon mal schwer Eindruck. „Es ist toll zu sehen, wie reflektiert die Kinder schon sind. Wir wollen ihnen jetzt auch im großen Rahmen mehr Mitbestimmungsrechte einräumen“, erzählt Helmuth Rose, einer der Moderatoren. In Zukunft wird es regelmäßige Kinderkonferenzen geben. Das sollte Schule machen!