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Reparieren statt wegwerfen: Das kriegen wir wieder hin!

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Erfolgserlebnisse: Das Lieblingsstück funktioniert wieder – dem hilfreichen Nachbarn sei Dank!

Bildquelle: Repair Café Sasel/ J. Arlt

Wegwerfen? Nein Danke! Mit etwas handwerklichem Geschick bringen Nachbarn Altes wieder auf Vordermann

Bildquelle: Repair Café Sasel/ J. Arlt

Beste Teamarbeit im Repair Café: Tüfteln und reparieren spart viel Geld, schont die Umwelt und macht auch noch viel Spaß

Bildquelle: Repair Café Sasel/ J. Arlt

Fahrradwerkstatt: der Drahtesel wird fitgemacht – zum Dank geht’s auf die gemeinsame Radeltour

Bildquelle: Repair Café Sasel/ J. Arlt

Das Wegwerf-Prinzip belastet unsere Umwelt erheblich. In nachbarschaftlichen „Repair-Cafés“ werden alte Geräte wieder nutzbar gemacht. Das ist gut für die Umwelt – und ein bereicherndes Gemeinschaftsevent. 

Die Massen an elektronischem Abfall steigen weltweit immer stärker an, laut Berechnungen der International Solid Waste Association in den vergangenen Jahren sogar dreimal schneller als die Weltbevölkerung. Im Jahr 2020 produzierten die Deutschen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 12,5 Kilogramm Elektroschrott pro Kopf.

Immer mehr Geräte werden elektrifiziert, in immer kürzeren Abständen werden neue Smartphones, Laptops, Tablets oder auch Küchengeräte auf den Markt geworfen und wecken neue Begehrlichkeiten. Im Sinne eines ressourcenschonenden Denkens ist es immer gut sich zu fragen: Brauche ich wirklich ein neues Gerät, wenn mein altes noch funktioniert? Und wenn es nicht mehr funktioniert, lässt sich mein altes Gerät dann nicht reparieren, statt sich in die Massen an Elektroschrott einzureihen oder in der Schublade in Vergessenheit zu geraten?

Repair-Cafés – eine Erfolgsgeschichte

Dem seit Jahren anhaltenden Wegwerftrend stellte sich die Niederländerin Martine Postma bereits 2009 mit ihrem Konzept der Repair-Cafés entgegen. Sie initiierte kleine wohnortnahe Werkstatt-Treffen, bei denen kaputte Produkte von ehrenamtlich aktiven Bastel-Experten und -Expertinnen zu neuem Leben erweckt werden. Da kann man etwas lernen und – daher der Name Repair-Café – bei Kaffee und selbstgemachten Kuchen der "Wiederbelebung" des kaputten Liebhaberstücks zusehen. Es dauerte nicht lang, bis das Konzept nach Deutschland kam. 2012 fand in Köln das erste deutsche Repair-Café statt. 

Im Sinne der Nachhaltigkeit

Die Repair-Cafés mit ihren freiwilligen Helfern und Helferinnen sorgen dafür, dass nachhaltige Lebensweisen in den Alltag integriert werden. Und sie fördern den nachbarschaftlichen Zusammenhalt. Immer mehr Menschen begeistern sich für dieses nachhaltige Konzept: Heute gibt es laut Verbraucherzentrale bereits rund 1000 Repair-Cafés in Deutschland, auch bei vielen Nachbarschaften aus dem Netzwerk Nachbarschaft gehört ein Repair-Café zum Aktionsprogramm. Getüftelt und repariert wird jetzt unter anderem auch im Dorfzentrum Effeld – Mittendrin, im Kreativquartier Ruhrort im Duisburger Stadtteil Ruhrort oder bei der Initiative NEW HAMBURG in Hamburg-Veddel.

  

So gründen Sie ein Repair-Café

Sie wollen ein Repair-Café in ihrer Nachbarschaft gründen? Kristina Deselaers, die Gründerin des Repair-Cafés in Hamburg-Sasel, gibt drei Tipps für den erfolgreichen Start:

1. Sprechen Sie FreundInnen, Bekannte, NachbarInnen mit ähnlichen Interessen an und bilden Sie ein Start-Team, das sich durch handwerkliches Know-how auszeichnet. Suchen Sie Gleichgesinnte, auch mit Unterstützung der Medien.

2. Organisieren Sie einen Treffpunkt, der groß genug ist, um alle Interessenten aufzunehmen und Reparaturen vorzunehmen.

3. Informieren Sie die lokale Presse/Wochenblätter über den Termin für das Repair Café in der Nachbarschaft.

 

 

 

  

Weitere Informationen:

"Netzwerk Reparatur-Initiativen"
Dorfzentrum Effeld - Mittendrin
Kreativquartier Ruhrort
New Hamburg